Dienstag, 10. September 2013

Speziesismus: Zuerst Ideologie, dann Ausbeutung oder umgekehrt?

Eine Frage mit der ich mich seit dem Wochenende beschäftige ist folgende:
Werden Tiere ausgebeutet, weil es eine speziesistische Ideologie gibt, wie das klassische, ethische Denker, wie Peter Singer oder andere, das sehen? Oder ist es genau umgekehrt, nämlich das Tiere mit einer speziesistischen Ideologie tiefgehalten werden, weil sie ausgebeutet werden?
Marco Maurizi, der vom Marxismus inspiriert an das Speziesismus-Problem heran geht. (Wobei hier angemerkt werden muss, dass Marx absolut nichts in Richtung Tierethik oder auch Umweltthemen geschrieben hat.) Er findet, dass das die Speziesismus-Konzeption von Singer "metaphysisch" sei. Damit meint er folgendes:
Das Problem ist nun, dass viele AktivistInnnen versuchen die ethischen Begriffe von Singer und Regan politisch zu verwenden. Sie knüpfen an die moralischen Diskurse an, um dieses System zu beschreiben, anstatt es geschichtlich und gesellschaftlich zu kritisieren, um so einen politischen Begriff von Speziesismus zu gewinnen. Daher gehen sie davon aus, dass Speziesismus ein moralisches Vorurteil ist, welches bestimmte Aktionen produziert. Ich denke es ist gerade umgekehrt. Wir beuten Tiere nicht aus, weil wir sie für niedriger halten, sondern wir halten Tiere für niedriger, weil wir sie ausbeuten. Wenn man glaubt, dass die Ideen die Geschichte bestimmen, ist dies eben eine metaphysische Konzeption. Meiner Meinung nach müssen wir Speziesismus historisch erklären. Das heisst, Speziesismus nicht nur als Ideologie, sondern auch als Praxis zu begreifen. (Quelle/S.1)
Ist der Speziesismus erst in der Geschichte entstanden?
Und hier sind wir bei meinem persönlichen Problem. Was soll ich jetzt glauben? An welche Richtung sollte ich mich halten?
Ich muss das nochmals durchdenken.

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