Dienstag, 27. Dezember 2016

Solidarität mit Uğur Tütüneker!

Tütüneker im Jahr 2013. (Quelle: Ultraslansi, CC BY-SA 3.0, auf Commons.)
Gegen den ehemaligen Wil-Trainer Uğur Tütüneker wird in der Türkei ein politischer Prozess geführt. Tütüneker soll sich irgendwie am Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vom Juli beteiligt haben. Tütüneker soll in einer "Terrororganisation" Mitglied gewesen sein, die von Fethullah Gülen geführt werden soll und den Putschversuch angezettelt haben soll.

Für die Organisation gibt es keine stichhaltigen Beweise. Hinter der Organisation sollen gemäss Staatsanwälten die CIA und die USA stecken. Verschwörungsideologien als Staatsdoktrin.

Tütüneker ist freiwillig in die Türkei zurückgekehrt, obwohl die Schweiz ihn nicht ausliefern hätte müssen. Politische Delikte (mit Ausnahmen wie Völkermord, Flugzeugentführungen) reichen nicht für eine Auslieferung.

Die Rolle des FC Wils ist sehr unschön. Direkt nach dem Haftbefehl wurde Tütüneker entlassen. Das hätte nicht sein müssen. Es ist klar, dass die Clubführung, welche als  Erdoğan-nahe gilt, nicht verärgern wollten. Damit zeigt sich, dass Erdoğan autokratische Politik bis uns in die Schweiz reicht. Eine sehr bedenkliche Entwicklung.

Die Justiz in der Türkei ist nicht mehr unabhängig. Der Staatspräsident hat zahlreiche Staatsanwälte und Richter entlassen. Die, die noch im Amt geblieben sind, werden sicherlich nicht das Risiko eingehen den Zorn Erdoğans auf sich zu ziehen.

Tütüneker ist nicht der einzige, der unrechtsmässig verhaftet wurde. Zum Beispiel die Führung der drittgrössten Partei der Türkei, die prokurdische HDP sitzt im Gefängnis. Wer also denkt, dass es hier um einen rechtsstaatlichen Prozess gegen Putschisten geht, der/die irrt.

Deswegen gilt meine Solidarität ganz besonders dem ehemaligen Trainer des FC Wil Uğur Tütüneker, aber auch allen unschuldig angeklagten Menschen in der Türkei.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Review: "Payback (1999)"

Die Magnum bereits im Anschlag.
Porter (Mel Gibson) wurde um 70'000 Dollar geprellt. Diese möchte er zurück und tötet alles und jeden, was sich ihm in den Weg stellt, egal ob das die Triaden, ein grösseres Vebrecherkartell oder korrupte Polizisten sind.

In einschlägigen Datenbanken wird der Film als "neo-noir" bezeichnet. Ich denke diese Genrebezeichnung passt ausgezeichnet. Porter ist ein absoluter Antiheld und der Film strotzt nur so von Nihilismus.

Trotzdem ist der Film spannend und bietet gute Action. Auf der anderen Seite gibt es auch viel dunklen Humor. So wird Porter immer wieder gefragt, warum er diesen Raubzug wegen 130'000 Dollar macht. Porter korrigierte dann immer, dass es um 70'000 Dollar gehe, was die Umstehenden noch mehr verwundert.

Mel Gibson passt meines Erachtens sehr gut in die Rolle. Für mich spielt er den rauen Porter hervorragend.

8/10