Sonntag, 25. August 2013

Gripen-Kauf: Gegengeschäfte, nein danke!

Eine Sache, die mich immer wieder gestört hat am geplanten Kampfflugzeugkauf, ist, dass das Geschäft mit sogenannten Gegengeschäften verbunden ist. Da verspricht man dem schwedischen Staat die Gripen zu übernehmen und holt dann für die eigenen Unternehmen Aufträge in Milliardenhöhe ein.
Ich finde das so widerlich. Grundsätzlich bin ich gegen Subventionen, also auch hier, wo mit Staatsgeldern Aufträge eingeholt werden für die hiesige Industrie.
Gemäss der "Ostschweiz am Sonntag" von heute, zeigte sich Swissmem bereits "zufrieden" mit den versprochenen Gegengeschäften.
Was soll das? Die Industrie fordert Aufrüstung, um Aufträge oder Geld reinzuholen? Was geht hier ab? Habe ich zu viel auf linksradikalen Seiten gesurft oder kriege ich jetzt tatsächlich Paranoia?
Nochmals ein Grund gegen Militarismus zu kämpfen. Das Militär in einer solchen Form ist nicht liberal.

Dienstag, 20. August 2013

Warum ein JA zur Quartierschulhausinitiative [am 22. September 2013]

Ich selber bin Mitglied des Initiativkomitees, daher dürfte (neben dem eindeutigen Titel) klar sein, in welche Richtung ich argumentieren werde.
Zugegeben, auch ich blicke beim Durcheinander von Parlament, Stadtrat und verschiedenener anderer Akteure nicht ganz durch. Daher zitiere ich den Abschnitt "Ausgangslage" auf der Seite der Initiative:
An der Sitzung vom 7. Juli 2011 hat das Stadtparlament das Geschäft „Neubau modulare Quartierprimarschule Nord“ an den Stadtrat zurückgewiesen mit dem Auftrag, eine Vorlage zu unterbreiten, welche den Bedarf an Schulraum mit einer möglichst zentrumsnahen Lösung abdeckt. Stadträtin Marlis Angehrn schlägt darauf vor, künftig alle Primarschulen ins Zentrum zu stellen, um eine 100 prozentige soziale Durchmischung der Kinder zu erreichen. In den frei werdenden Quartierschulen am Rand der Stadt soll die Oberstufe unterrichtet werden.
Der dringende Bedarf an Schulraum für drei Klassen und eine Kindergartenabteilung wurde von niemandem bestritten.

Die seit Jahren äusserst prekäre Schulraumnot im Zentrum von Wil ist den Kindern und der Lehrerschaft nicht mehr länger zumutbar. Umso unverständlicher ist der Entscheid, auf das Quartierschulhaus Nord zu verzichten und im ohnehin schon engen Zentrum von Wil neue Schulräume zu schaffen. Vor rund 20 Jahren haben umsichtige PolitikerInnen das Grundstück Nr. 56 im Norden der Stadt Wil gekauft und für ein zukünftiges Primarschulhaus reserviert. (Quelle)
 Ich möchte folgendes herausheben: Niemand ist grundsätzlich gegen diesen Vorschlag mit dem Schulhaus Nord. Alle Leute wissen, dass es ein Problem gibt mit dem Schulraum. Niemand bezweifelt, dass es Massnahmen braucht, die Integration von Immigranten in unserer Stadt zu fördern. (Besonders ich nicht!)
Was jetzt passiert ist, dass man jetzt das Projekt Schulhaus Nord gekippt hat, weil man gerne soziale Durchmischung möchte. Ich finde soziale Durchmischung wichtig, ich denke auch, dass diese Idee auch theoretisch Sinn machen würde bei Schulen. Nur was passiert: Die Schaffung von neuem Schulraum wird verhindert! Und vor allem, wie soll soziale Durchmischung funktionieren, wenn diese nicht von den Eltern mitgetragen wird, zumindest nicht unter diesen Umständen? Ich glaube nicht, dass die Eltern im Norden grundsätzlich gegen soziale Durchmischung sind (es mag solche geben, denn Rassismus gibt's schliesslich überall, jedoch ist diese Zahl sicherlich ausserordentlich klein), aber sicher ist es für viele, vielleicht auch umweltbewussten Eltern vielleicht nicht genehm, dass ihre Kinder wohl zukünftig per Schulbus in ein Schulhaus im Zentrum gebracht werden, für das nicht einmal Pläne existieren.
Niemand kann mir erzählen, dass für ein unnötiges Hallenbad genügend Geld da ist, aber für ein Schulhaus, welches unter drei Millionen Franken kostet nicht.
Ebenfalls glaube ich auch nicht, dass es einen noch günstigeren Standort gibt als den für das vorgesehene Schulhaus Nord.
Provisorien kosten übrigens auch Geld...

[SPOILER] Review: "Breaking Bad S05E10"

Jesse Pinkman. Dieser Teufelskerl wirft Millionen aus  dem Fenster (wortwörtlich!) und dann als er verhört wird, weil er sich offensichtlich nicht darum gekümmert hat, dass er festgenommen wurde. Soweit ich mich erinnere, sagte Jesse kein einziges Wort in der ganzen Episode.
Walter White Junior, tauchte gar nicht auf. Warum kann ich mir nicht erklären, hängt möglicherweise mit dem Drehplan zusammen.
Lydia. Wie immer herrlich anzusehen (also nicht im Sinn von "sexy" oder ähnlichem, sondern weil sie auf eine gewisse Weise so naiv, lustig und leicht verwirrt wirkt und gleichzeitig immer die taffe Frau raushängt.), wie sie nervös mit ihren hohen Absätzen durch den Staub läuft. Wie sie die Augen zuhält, als sie aus dem Labor heraussteigt und der eine der Killer so etwas im Sinn von "Ihr wollt mich doch verarschen" sagt, ich konnte mein Lachen nicht mehr zurückhalten. Das ist genau dieser schwarze Humor der so grossartig an Breaking Bad ist.
Hank hat sich mittlerweile auch zu einer rachsüchtigen Gestalt entwickelt. Es geht ihm nicht mehr darum, Heisenberg zu fangen, es geht ihm jetzt darum, seine eigene Ehre zu retten und seinen Schwager richtig fertig zu machen. Verständlich auf eine gewisse Weise. Wie würden seine Kollegen wohl reagieren? Eben.
Skyler ist wie immer ein wenig anstrengend finde ich. Sie hält aber dicht.
Marie wie immer fast noch schlimmer als Hank. Als sie die ganze Story mit Walt mitbekommt, reagiert sie völlig überhastet, indem sie die Tochter mitnehmen will, weg von Skyler, was selbst Hank übertrieben findet.
Leider am Schluss wieder ein Cliffhanger.
Der zweite Handlungsstrang (also der nach den 53. Geburtstag von Walter) wurde nicht weiter verfolgt. Hoffentlich in den nächsten Episoden dann wieder. Ich freue mich auf die nächsten Episoden, besonders nach dieser, ich will jetzt nicht sagen schlecht, aber sicherlich schwächeren Episode.

Mittwoch, 14. August 2013

Tierrechtsbewegung eine Sekte?

Oft höre ich den Vorwurf, dass die Tierrechtsbewegung sektiererisch sei. Hier nun einmal eine, möglichst objektiv gehaltene, Überlegung dazu.
Hier mal eine Definition von relinfo.ch:
1) Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt.
2) Regulationen für viele Bereiche des Lebens.
3) Ein (institutionalisierter oder informeller) Kontrollmechanismus zur Ueberwachung des Verhaltens der einzelnen Mitglieder.
4) Ein Elitebewusstsein der Organisation.
5) Eine Innen-Aussen-Spaltung mit Abwertung der Aussenwelt, eine systematische Abwertung des bisherigen Lebens.
6) Endogamie, d.h. ein Verbot oder die Aechtung von Liebesbezie-hungen zu Aussenstehenden.
7) Hohe zeitliche Inaspruchnahme der Mitglieder.
8) Z. T. auch weitgehende Indienstnahme der finanziellen Ressourcen der Mitglieder u.a.m. (Quelle/unter Sektenmerkmale)
Zu 1) Nein. Die gibt es nicht. Es gibt sicherlich einige Vordenker, wie Peter Singer, nur wird zum Beispiel konkret von vielen Tierrechtlern wegen seinen Euthanasie-Ansichten  abgelehnt wird.
Zu 2) Ja, es kommt aber darauf an, wie weit der Begriff "viele" geht. Folgende Bereiche werden reguliert: Ernährung, Kleidung, Unterhaltung, Konsum im Allgemeinen und möglicherweise auch Sprache (z.B. Wörter wie "tierisch" werden "tierlich" ersetzt oder Ausdrücke wie "Du Sau!" werden abgelehnt).
Zu 3) 

Dienstag, 13. August 2013

[SPOILER] Review: "Breaking Bad S05E09"



Meines Erachtens ist diese Folge tatsächlich eine der besten Episoden, wenn nicht sogar die beste, dieser Serie. Es war ja auch nicht anders zu erwarten nach Episode acht.
Eine der grössten Running Gags ist jetzt weg. Hank weiss nun, dass Walt, sein Schwager, der berüchtigte Meth-Koch „Heisenberg“ ist, den er schon seit Ewigkeiten verfolgt hat.
Ich war extrem gespannt, wie es weitergehen würde.
Die Episode fängt mit einem Flash-Forward an in die Zeit nach Walter Whites 52. Geburtstag an. Über diesen Erzählstrang wird man wohl in den kommenden Folgen noch mehr herausfinden.
Jesse ist für mich der einzige „normal“-denkende Mensch. Mag komisch klingen, aber ich werde mal erklären weshalb ich so denke. Alle haben ihre Empathie abgeschaltet. Walter hat scheinbar keine Skrupel die zehn Zeugen in den Gefängnissen abzumetzeln. Auch der erschossene Junge auf dem Moped scheint ihn nur oberflächlich zu belasten. Diese These wird in der aktuellen Folge bestätigt. So sagt Walter zu Jesse, dass er das Geld, dass Walter im vorher noch als „Blutgeld“ abgeredet hat, nun doch „verdient“ habe.
Jesse ist wirklich am Ende. Er wollte eigentlich Kaylee Ehrmantraut, als auch den Eltern des toten Moped-Jungen je zweieinhalb Millionen zukommen lassen, was  eben Walter verhindert und mit dem  oben bereits erwähnten Argument („Du hast es dir verdient.“) begründet. Dann kommt es zu der Szene als Jesse in seinem Auto sitzt, emotional aufgeladen , und Geldbündel den Leuten vor die Haustür wirft. Diese Szene nervt irgendwie, aber sie zeigt wie stark die Gewissensbisse von Jesse sind. Wieviele Leute sind für diese Papierbündel gestorben?
Hand aufs Herz: Wer hätte gedacht, dass sich Jesse zu einem solchen sensiblen Menschen entwickeln würde, als er zum ersten Mal in der Serie aufgetaucht ist? Mir gefällt diese Figur, eben weil sie so komplex ist, ausserordentlich.
Auch Lydia, wenn sie auch nur einen recht kurzen Auftritt hatte (und möglicherweise auch ihr letzter, aber wer weiss das schon?) gefiel mir wieder sehr.
Mir wurde Walter allgemein in den letzten zwei Staffeln immer unsympathischer. Er hat sich nun wirklich zu dem skrupellosen Kriminellen entwickelt, wie es aufmerksame Zuschauer sicher bemerkt haben.
Hank ist eine Welt für sich. Grandios wurde sein Zusammenbruch dargestellt. Wie sich die Situation zwischen Hank, Walter, Marie und Skyler entwickeln wird, wird sicher eines der spannenden Themen der nächsten Folgen sein.

Freitag, 9. August 2013

"Auf der Flucht" in der Kritik

Die ZDF_neo-Sendung "Auf der Flucht" steht zunehmend in der Kritik. Mich erinnern die Bilder und die ganze Machart sehr an Dokusoaps von Privatsendern.
Es werden so ein Model, ein Musiker, ein ehemaliger Neonazi, eine Integratiosbeauftragte in Länder geschickt, wo sich Flüchtlinge aufhalten.

Spiegel-Online schreibt relativ wohlwollend über das Format:
Ist das noch Unterhaltungsfernsehen oder schon Bildungsprogramm? Beides zusammen - so dürften das jedenfalls die Macher von "Auf der Flucht" sehen. Das Kompositionsprinzip wurde von Reallife-Soaps wie dem RTL-Dschungelcamp kopiert; dem voyeuristischen Fressen für den Zuschauer wird aber auch versucht, journalistisches Futter beizumengen. Etwa die immer wieder in den Erzählstrom eingefügte Anmerkung, dass im letzten Jahr 65.000 Menschen Asyl in Deutschland beantragt haben. Wir sind schließlich beim ZDF. Infos müssen sein. (Quelle)
 Fernsehkritik-TV hat mittlerweile eine Petition gegen die Sendung gestartet. Dort heisst es:
Das ZDF verstößt mit dieser zynischen Dokusoap gegen Grundsätze des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. In der Sendung werden sechs skurrile Persönlichkeiten auf eine Art Abenteuersafari in den Nahen Osten und Nordafrika geschickt. Die Kandidaten dürfen "Flüchtlinge spielen" und einmal hautnah erleben, wie es so ist, Flüchtling zu sein - immer begleitet von Kamerateams. (Quelle)
Macht euch doch selber ein Bild in der ZDF Mediathek.

Dienstag, 6. August 2013

Review: „J.Edgar“


Clint Eastwood hat sich mittlerweile nicht nur als Schauspieler bewiesen, sondern seit mehreren (ua. Oscar-prämierten als auch Oscar-nominierten) Filmen auch als Regisseur. „J.Edgar“ war sein bisher letzter Film.
Ein Biopic ist oft eine Gradwanderung zwischen Fakten und Spekulation. Beispielsweise geht der Film davon aus, dass J.Edgar Hoover eine Liaison mit seinem Protegé Clyde Tolson hatte. Die Faktenlage sieht anders aus. Ob Hoover tatsächlich schwul oder bisexuell war, ist nicht so klar wie dargestellt wird. Ich muss aber auch zugeben, dass man keinen Film drehen kann über Hoover, ohne seine sexuelle Orientierung miteinzubeziehen, auch wenn das Ganze recht spekulativ herauskommt am Ende. Man muss dem Film lassen, dass die Beziehung zwischen den beiden zwar thematisiert wird, aber dennoch relativ offen bleibt, wie sie im Detail effektiv aussah.  
Die Erzählweise ist relativ kompliziert und sorgt regelmässig für ein paar Wendungen, weil der Film die frühen Geschichten um den FBI-Gründer aus der Perspektive von Hoover aufnimmt, als dieser für seine Memoiren diktiert. Dementsprechend wurden einige Fakten geschönt wie später herauskommt.
Der Film ist definitiv kein Action-Film, ich würde ihn auch nicht als Thriller bezeichnen. Es ist mehr ein Psychogramm über Hoover. Die spannenden Kriminalfälle und die politischen Spiele, werden eher am Rande erwähnt. Man verliert daher öfter den Faden, wenn man sich nicht mit amerikanischer Geschichte und besonders mit manchen Kriminalfällen oder der Politik im frühen 20. Jahrhundert in Amerika auskennt.
In Anbetracht der momentanen NSA-Affäre ist der Film sicherlich auch sehr interessant.
7/10

Freitag, 2. August 2013

Militär: Aus dem Teufelskreis ausbrechen

Man hört immer das gleiche Argument, wenn man sich gegen eine Armee einsetzt: Ja, aber wer schützt uns denn im Ernstfall? Wer den Krieg verhindern will muss doch den Krieg vorbereiten, nicht wahr?
Diesen Gedankengang kann ich nachvollziehen, halte ihn dennoch für falsch. Wohin kommen wir denn, wenn wir immer so argumentieren, dass wir uns schützen müssen? Irgendjemand muss den ersten Schritt machen.
Die Gefahr, dass die Schweiz von einer feindlichen Armee bedroht wird, ist sehr klein.
Argumente im Sinn von "machen wir xy nicht, macht es eben ein anderer" gehen mir ziemlich auf den Keks. Damit kann man alles rechtfertigen. So zum Beispiel: "Wenn wir nicht Kriegsmaterial exportieren, macht es jemand anderes!" oder "Wenn nicht bei uns Geschächtet wird, wird es eben woanders gemacht!", das macht es aber nicht besser.
Soweit ich Moral verstanden habe, ist Moral etwas, dass absolut ist. Es kommt nicht darauf an, was die anderen machen. Schächten ist schlecht (das Töten von Tieren allgemein) und dabei ist es egal, was die anderen Länder um uns herum machen. Wenn wir finden, dass es schlecht ist, dann erlauben wir es nicht mit dem Argument, dass es dann andere machen. Schächten bleibt schlecht, auch wenn man es in anderen Ländern wie selbstverständlich praktiziert.
Genau so ist es mit dem Militär. Ich konnte nie verstehen, wie man in einer solchen pessimistischen Welt leben kann. "Es ist völlig unrealistisch das Militär abzuschaffen, in was für einer Welt lebst du eigentlich?" Kann man mit einer solchen furchtbaren Meinung irgendwas ändern? Nein. Und genau das macht mich traurig!