Mich persönlich stört es immer, wenn man alte Dinge neu verpackt und dann als "neu" verkauft. So geschehen zum Beispiel bei den erzkonservativen Evangelikalen, die sich gerne "fresh" mit Anglizismen versehen. Hier wird es um die Identitäre Bewegung gehen, die das gleiche macht, einfach mit Rechtsextremismus.
Die Indentitäre Bewegung kommt ursprünglich aus Frankreich. Sie veranstalten Flash-Mobs und posten auf Facebook diverse fragwürdige Bilder (
[1],
[2],
[3]).
Christof Schulze vom antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum sagte
gegenüber dem Deutschlandfunk:
"Und ein inzwischen gar nicht mehr so neuer
Trick in der extrem Rechten ist, das Wort Rasse zu ersetzen durch zum
Beispiel Kultur, oder eben, das ist der neue Anschlag, durch das Wort
'Identität'. Was neu an den Identitären ist, ist die Verpackung. Dass
die sich nicht scheuen, popkulturelle Bezüge herzustellen und die massiv
einsetzen."
Das sollte auch uns Schweizern zumindest zum Nachdenken anregen. Bei der Diskussion um die Minarettsinitiative wurde immer wieder die "christliche Kultur" hervorgestrichen wurde, die wir angeblich in der Schweiz verteidigen
müssen. Genau darauf zielt heute die "neue Rechte", wie ich sie jetzt einfach salopp und begriffstechnisch wohl falsch abzielt: Nicht mehr von Rassen sondern von "Kultur" oder hier eben von "Identität" zu sprechen die von einer "Verunreinigung" geschützt werden soll.
Man braucht Zitate von Goethe oder Nietzsche, von denen ich nicht glaube, dass sie einverstanden wären, dass man ihre Zitate für jeden Schwachsinn verwendet.
Ein Szenario, in dem in gewissen Gebieten Deutschlands eine
»demokratische Mehrheit« von Muslimen die Scharia per Abstimmung
einführt, ist keine reine Fiktion mehr. Damit hätte sich unsere
Demokratie selbst abgeschafft! Es ist also ein urdemokratisches
Anliegen, gegen die Zerrüttung unsere Gesellschaft durch
Massenzuwanderung und Islamisierung vorzugehen und deren Ursachen zu
bekämpfen. (Quelle)
Nein! Hilfe! Die Deutschen werden zahlenmässig überrannt! Die Demokratie zerstört sich selber! Gleichzeitig sollen wir aber keine Angst vor einer angeblichen brauen Gefahr haben:
Wir wollen aber, anders als die Berufsantifaschisten und
Zivilinquisitoren, keinen lächerlichen Scheinkampf gegen eine imaginäre
»braune Gefahr« kämpfen, die angeblich vom wirren Narrensaum dieser
Gesellschaft ausgehen soll. (Quelle)
Ja, klar die NSU ist imaginär. Die verschiedenen gewaltbereiten Neonazis sind nur Einbildung. Is' klar, ne?
Ihr Ziel sei demokratisch. Nun ja. Für mich gibt es einen wichtigen Unterschied, ob man demokratische Mittel einsetzt oder was dann wirklich rauskommt. Ich stehe solchen Aussagen, wie:
Wir lehnen alle antidemokratischen Bestrebungen, jeden Totalitarismus,
sei er nun religiös oder ideologisch ab. Damit distanzieren wir uns klar
von der Ideologie des Nationalsozialismus, seinem Rassismus und seinem
Antisemitismus und jeder der an seiner Rehabilitierung und an seiner
Rechtfertigung arbeitet und sich nicht klar von ihm distanziert hat bei
uns nichts verloren! (Quelle)
Sehr skeptisch gegenüber. Manchmal erinnern mich gewisse Argumentationen zu stark an Breivik. Zwar sind sie keine Neonazis, aber sehen sich als Kreuzritter auf einer Reconquista Europas.
Übrigens gibt es auch eine
Facebookseite der Identitären Bewegung Schweiz. Dort ärgert man sich über Flyer der kriPo auf, die in der Uni Zürich rumfliegen. Ich bin auch nicht mit allem, was die kriPo so macht, aber unterstütze die Gruppe insofern, dass man sich kritisch mit der Politik auseinandersetzt, ohne Leute, wie zum Beispiel Asylanten ausgrenzt (zu sehen ebenfalls auf der Facebookseite) und ihre demokratischen Rechte ausübt.
Ich stehe der IB sehr skeptisch gegenüber. Ich finde, dass es einfach zu weit geht, wenn man der Uni einen Brief schreibt und nachfragt, ob die kriPo überhaupt Flyer auflegen darf in der Uni.