Bei den Sentience Politics-Initativen, die in Bern und Basel angestossen werden, geht es darum, dass Kantinen ein veganes Menü anbieten müssen. Und der Shitstorm gegen Veganer geht schon wieder los.
Es
gibt ja auch bei Alkohol Regeln, wie das etwas alkoholfreies angeboten
werden soll und mindestens ein alkoholfreies Getränk billiger als
Alkohol sein muss.
Beschwert sich jemand? Nö. Aber bei der veganen Ernährung gehts gleich los. Das ist doch inkonsequent.
Der Blog von Johannes Leutenegger über Politik und Pop-Kultur, manchmal auch beides.
Donnerstag, 27. März 2014
Mittwoch, 19. März 2014
Die Miss Ostschweiz und das Verwirrspiel der SVP
Trotz der Weisung der Organisatoren, nicht zu viele Worte über Politik zu verlieren, plaudert sie über ihre Gesinnung. Erzählt, dass sie Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf toll findet und an jeder Volksabstimmung teilnimmt. «Bei der Masseneinwanderungs-Initiative habe ich Ja gestimmt. Wir können nicht unbeschränkt Flüchtlinge ins Land lassen», meint Michelle Schmid. Und: «Im Sport und in der Wissenschaft sollten wir mehr auf einheimische Kräfte setzen.» Auch über die weltweite Überbevölkerung macht sie sich Gedanken. Gerade liest sie den Thriller «Inferno» von Dan Brown. Er handelt von einem Irren, der die Menschheit dezimieren will, um den Weltuntergang aufzuhalten. Und um die Frage, ob der Menschheit das Ende droht, wenn sie das Bevölkerungswachstum nicht in den Griff bekommt. Solche Fragen bewegen die junge Frau. Trotzdem will sie später einmal Kinder auf die Welt setzen - in Glarus. (Quelle)Heute im Anzeiger gelesen, was die neue Miss Ostschweiz über ihr Ja zur letzten SVP-Initiative meint. Die Schweiz könne nicht alle Flüchtlinge aufnehmen meint sie.
Gratuliere SVP! Euch sind tatsächlich Leute eurem (offensichtlich gelungen) Versuch Asyl-, Flüchtlings- und Einwanderungspolitik zu vermischen, auf dem Leim gekrochen, obwol die Themen nicht zusammengehören. Sogar eine ETH-Studentin, die (nach eigenen Angaben) Klassenbeste bei der Matura war, fällt auf eure miesen Tricks rein.
Etwas muss man euch lassen, ihr versteht es Leute zu manipulieren...
Donnerstag, 13. März 2014
Der FC Wil zensiert "Anti-IGP"-Banner
Alle, die sich ein wenig mit dem Wiler Fussball auseinandergesetzt haben, kennen die Situation mit dem vergebenen Stadionnamen in Wil. Das Bergholz heisst nun "IGP Arena". Dagegen regt sich natürlich Protest. Vor allem nach dem vor dem Heimblock ein IGP-Schild angebracht wurde, ärgerte sich die Sektion K.O.M.A. derart, dass sie Heimspiele boykottierten.
Nun hängte die SK05 gestern eine Zaunfahne gegen die IGP auf und prompt retuschierte man dieses auf der Facebook-Seite des FC Wil. Klar mit den Fans will man wieder angeben, aber offensichtlich gibt es für diese Fans keine Meinungsfreiheit. Das Geld, dass durch das Sponsoring eingenommen wird, ist wichtiger. Finde ich persönlich übertrieben.
Donnerstag, 6. März 2014
Nationalrat lockert Kriegsmaterialvorschriften
Nun ist es passiert. Die Schweizer Rüstungsindustrie darf nun auch in Länder exportieren, in welchen Menschenrechte systematisch und schwer verletzt wird. In Zukunft werden Exporte nur noch verboten, wenn das Material für Menschenrechtsverletzungen eingesetzt wird.
2009 gab es eine Initiative der GSoA, die ein komplettes Verbot von Exporten von Kriegsmaterial vorschlug. Man lehnte sie damals ab, mit dem Verweis darauf, dass die Regelung bereits sehr streng ist (bzw. war). Nun hat man praktisch die Versprechen gebrochen.
Warum macht man so etwas? Die Rüstungsindustrie argumentierte, dass die Umsätze zurückgegangen seien. Man wolle mit gleichlangen Spiessen wie andere Länder kämpfen. Die GSoA sieht das natürlich anders. Sie schreibt:
Mit falschen Argumenten setzte sich die Rüstungsindustrie für die Lockerung ein. Berücksichtigt man in den Exportstatistiken auch die „besonderen militärischen Güter", gehen die Rüstungsexporte nicht zurück. Im Gegenteil: 2012 erreichte die Ausfuhr von „besonderen militärischen Güter" mit 2.4 Milliarden Franken einen absoluten Spitzenwert. 2013 hat sich der Export wieder normalisiert, und liegt im Durchschnitt der Jahre 2006 - 2010. Durch die Lockerung der KMV werden die Kriegsmaterialexporte nun weiter ansteigen, anstatt dass die Rüstungsfirmen endlich auf zivile Produktion umstellen. (Quelle)Ich lasse diese Zahlenschieberei mal beiseite. Das war nie so mein Ding. Aber es geht doch einmal mehr um das gleiche Problem. Man argumentiert in der Schweiz immer so, dass die anderen Länder viel bessere Chancen hätten ihr Material an die Kaufenden zu bringen. Ich glaube, dass dies ein grober Fehlschluss ist. Eine Tat wird nicht besser, wenn sie andere auch tun! Ich kann es nicht genug sagen!
Ich ärgere mich so dermassen... Nur schon der Titel der Motion "Benachteiligung der Schweizer Sicherheitsindustrie beseitigen" macht mich richtig wütend. "Sicherheitsindustrie". Bloss nicht das böse, böse Wort "Rüstungsindustrie" oder "Waffenherstellende" in den Mund nehmen. Lieber die Sicherheit in den Fokus rücken. Ich glaube es hat sogar etwas wahres dran, dass man mit gewissen Waffen bis zu einem gewissen Punkt Sicherheit schaffen kann. Aber: Hier geht es nicht um irgendwelche stabilen Staaten hier geht es um menschenrechtsverletzden Staaten, die foltern und alle Dinge unterdrücken, die wir in den Menschenrechten für unerlässlich erklärt haben. Mit diesem Material unterstützen wir Regime.
Wir SchweizerInnen wollen Verantwortung übernehmen. Wir haben die DEZA, die sich für Entwicklungszusammenarbeit einsetzt. Wir versuchen nachhaltig Frieden und Stabilität zu schaffen in der Welt. Gleichzeitig liefern wir nun Kriegsmaterial in menschenrechtsverletzende Staaten. Das ist einfach eine derart schizophrene Haltung, es ist kaum auszuhalten. Wir sabotieren uns doch selber!
Und übrigens: Das Kriegsmaterial macht 0.33% des Gesamtexports aus. (Quelle) Vor allem steht dieser Anteil ja nicht einmal voll zu Debatte.
Freitag, 21. Februar 2014
Ich bin gerne ein sogenannter "Gutmensch"
Es gab einmal eine Zeit, in der es gut war, gut zu sein. Kaum zu glauben. Doch immer mehr wird die Bedeutung des Wortes "gut" komplett umgedreht. Wenn man sich also gegen Rassismus und Speziesismus einsetzt, wird man mit "Gutmensch" rhetorisch verprügelt. Ich finde das sehr schade.
Als kleiner Überblick über den Begriff lohnt sich das Lesen der Wikipedia-Seite zum Begriff. Das Wort wird als Kampfbegriff gegen Andersdenkende verwendet. Irgendwie scheint es zum Beispiel in rechten Kreisen total verpöhnt, gewisse ethische Grundregeln zu haben. Zum Beispiel ein Gleichheitsprinzip. Warum man da pauschal dagegen ist, habe ich nie verstanden.
Das Problem am Begriff ist, dass anstatt eine inhaltliche Diskussion ein Angriff ad personam durchgeführt wird. So kann eine Demokratie nicht funktionieren, finde ich.
Ich schlage zwei Varianten vor:
1. Man braucht den Begriff "Gutmensch" solange positiv, bis er einen positiven Unterton bekommt. Ähnlich wie bei der historischen Entwicklung des Begriffes "schwul".
2. Man führt den kontradiktorischen Begriff des "Schlechtmenschens" ein. Jedes Mal wenn jemand den Begriff "Gutmensch" negativ braucht, kann man den gegengesetzen Kampfbegriff einsetzen.
Natürlich sind beide Vorgehensweisen kombinierbar.
Im Grunde genommen bin ich gerne Gutmensch, aber nicht ohne eine inhaltliche Diskussion.
Montag, 3. Februar 2014
Zu den Vorfällen am Spiel gegen Winterthur (Februar 2014)
Ich versuche hier möglichst neutral darüber zu berichten, was gestern im Sektor D im Bergholz passiert ist.
Letztes Jahr hatte die IGP Pulvertechnik die Namensrechte für das Bergholz übernommen. Natürlich reagierten einige Fans darauf sehr erbost. Denn den Namen eines Stadions zu verkaufen ist als ein Ausdruck der steigenden Kommerzialisierung des Fussballsports zu verstehen. Es geht nicht einmal darum, dass das Stadion nun offiziell "IGP Arena" heisst, sondern darum, dass es nur noch um Geld geht im Fussball. Es geht nur noch darum, wer am meisten Geld zusammentreiben kann und nicht mehr darum, wer seine Spieler dazu bringen kann, richtig gut zu spielen.
Von gemässigten Fans hört man dann Dinge wie "Das ist eben so." Klar ist es so, dass man mit Geld im Fussball sehr weit kommt. Die Frage, ob das gut ist, ist aber eine andere Sache.
Nun kommt es also zum ersten Spiel der Rückrunde gegen Winterthur. Neu hängt direkt dort, wo sonst das Sektor D-Banner steht eine Tafel mit der Aufschrift, des ungeliebten Namensrechtssponsors. Provokativ hängt eine Gruppe der Fans kurz vor Anpfiff dieses Banner über die Tafel. Das hat zur Folge, dass der Sicherheitschef von Wil in den Block rennt und die Gruppe auffordert, das Banner aus Werbegründen wieder wegzunehmen und woanders aufzuhängen. Einige Exponenten der Fanszene wehren sich aber dagegen, weil es hässlich aussehen würde, wenn man das Banner neben die eigentlichen Supporter stellen würde und nicht davor.
Man einigt sich kurzfristig darauf, dass man das Banner in der Halbzeitpause abnehmen will, was dann natürlich geschieht. Die Wogen gehen wieder hoch. Nun kommt sogar der Präsident Roger Bigger in den Block gerannt. Die Situation eskaliert. Ein Fan rastet aus, wirft einen Abfallkübel um und verlässt das Stadion. Die Sektion K.O.M.A. packt die Zaunfahnen und andere Utensilien ein und verlässt nun das Stadion.
Es kommt nun zur absurden Szenerie, dass nur noch wenige Fans im Sektor D stehen ohne Fahnen und Zaunfahnen. (Siehe Bild unten.)
Letztes Jahr hatte die IGP Pulvertechnik die Namensrechte für das Bergholz übernommen. Natürlich reagierten einige Fans darauf sehr erbost. Denn den Namen eines Stadions zu verkaufen ist als ein Ausdruck der steigenden Kommerzialisierung des Fussballsports zu verstehen. Es geht nicht einmal darum, dass das Stadion nun offiziell "IGP Arena" heisst, sondern darum, dass es nur noch um Geld geht im Fussball. Es geht nur noch darum, wer am meisten Geld zusammentreiben kann und nicht mehr darum, wer seine Spieler dazu bringen kann, richtig gut zu spielen.
Von gemässigten Fans hört man dann Dinge wie "Das ist eben so." Klar ist es so, dass man mit Geld im Fussball sehr weit kommt. Die Frage, ob das gut ist, ist aber eine andere Sache.
Nun kommt es also zum ersten Spiel der Rückrunde gegen Winterthur. Neu hängt direkt dort, wo sonst das Sektor D-Banner steht eine Tafel mit der Aufschrift, des ungeliebten Namensrechtssponsors. Provokativ hängt eine Gruppe der Fans kurz vor Anpfiff dieses Banner über die Tafel. Das hat zur Folge, dass der Sicherheitschef von Wil in den Block rennt und die Gruppe auffordert, das Banner aus Werbegründen wieder wegzunehmen und woanders aufzuhängen. Einige Exponenten der Fanszene wehren sich aber dagegen, weil es hässlich aussehen würde, wenn man das Banner neben die eigentlichen Supporter stellen würde und nicht davor.
Man einigt sich kurzfristig darauf, dass man das Banner in der Halbzeitpause abnehmen will, was dann natürlich geschieht. Die Wogen gehen wieder hoch. Nun kommt sogar der Präsident Roger Bigger in den Block gerannt. Die Situation eskaliert. Ein Fan rastet aus, wirft einen Abfallkübel um und verlässt das Stadion. Die Sektion K.O.M.A. packt die Zaunfahnen und andere Utensilien ein und verlässt nun das Stadion.
Es kommt nun zur absurden Szenerie, dass nur noch wenige Fans im Sektor D stehen ohne Fahnen und Zaunfahnen. (Siehe Bild unten.)
Bild: © Gianluca Lombardi
Ich denke, dass dieser Konflikt definitiv lösbar ist. Entweder man verschiebt den ganzen Block oder man verschiebt die Tafel.
Ein weiteres Problem, dass viele geärgert hat, ist, dass überall im Stadion Werbung angebracht wird, nun sogar vor dem Sektor D (mehr Werbung ist in Planung), aber der Gästeblock wird komplett von Werbung verschont. Warum? Ich finde auf diese Frage keine Antwort...
P.S.: Lars, falls du das liest, hier hast du noch den Schluss für den "Projekt 2. Chance"-Artikel. :-)
Samstag, 1. Februar 2014
"Projekt 2. Chance" in Wil jetzt!
Bild: Sektion K.O.M.A.
Momentan wird in Wil das Thema "Projekt 2. Chance" diskutiert. Aber was ist das für ein Projekt. Das versuche ich hier einmal zu skizzieren.
Zum ersten Mal bin ich über das Stichwort beim FC Schaffhausen gestolpert.
Fassen wir zusammen: Man kann also nach einem Stadioverbot ins eigene Stadion wieder Spiele schauen gehen.Anhängerinnen und Anhänger des FC Schaffhausen, die im Rahmen von Fussballspielen gegen Gesetze, Stadionordnungen oder Verbandsregeln verstossenhaben (Stadionverbote), erhalten mit integrativen Massnahmen die Möglichkeit, Spiele der 1. Mannschaft im Stadion Breite unter diversen Auflagen zu besuchen. (Quelle)
Das Konzept hat sich bewährt, glaube ich, nicht nur bei GC, sondern auch bei Basel und anderen Clubs.
Es ist für einmalige Täter gedacht. Also keine "Mehrfachtäter". Man kann erst sechs Monate nach dem Beginn des Stadionverbots einen Antrag stellen. Die Bedingungen sind dann, dass man sich distanzieren muss, wenn es zu strafbaren Handlungen kommt. In Schaffhausen gibt es das Projekt mit einem "Götti-System" zusammen, dass heisst, wenn die entsprechende Person wieder auffällig wird, dann haftet der "Götti" für die entsprechende Person.
Ziel wäre es, dass man auch in Wil die Chance bekommen kann, legal an Heimspiele gehen zu können. Das würde auch die Stadionsverbots-Debatte ein wenig entschärfen.
Ich fordere ganz klar, dass dieses Projekt übernommen wird. Denn es ändert sich für den normalen Zuschauer nichts. Es gibt mehr Leute im Fanblock bei Heimspielen, aber gleichzeitig halten sich diese Stadionverbötler auf Probe absolut korrekt, weil sie sonst wieder dran sind. Man kann nur profitieren.
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