Samstag, 4. Januar 2014

Review: "Dead Fucking Last"

Dead Fucking Last beschäftigt sich mit drei älter gewordenen Velokurieren, die nicht mehr mithalten können. Der eine (Mike Müller wer sonst?) ist zu langsam und die anderen sind unfähig Marketing zu betreiben und wirtschaftlich zu denken. Sie werden von der Konkurrenz überrannt und zwar noch von Frauen, womit einige überhaupt nicht klar kommen.

Ich nehme von den Dreien nur Markus Merz ernst, dass er wirklich ein richtiger "Züri brännt"-Typ ist. Alle anderen kann ich nicht ernstnehmen. Wenn er an der Rennbahn steht und irgendwas über "solidarisch" dahinlabert, dann muss ich lachen. Wie oft hört man die Worthülse "Solidarität" auch von Linken...

Michael Neuenschwander ist irgendwie zu sehr Theaterschauspieler. Er macht einen soliden Job, aber irgendwie stimmt's einfach nicht. Niemand würde so seltsam mit seinen Kumpels sprechen, ausser vielleicht in einem Theaterstück. [Irgendwie erinnert er mich an den Sprechstil meines ehemaligen Sekundarschullehrers.]

Mike Müller ist wahrscheinlich der Typ, der den Film erst zu einer Komödie macht. Verheiratet mit Kind, passt er irgendwie voll nicht in den Freundeskreis, wo alle noch so unabhängig und revolutionär tun wie vor 25 Jahren, als sie den Kurierdienst gegründet haben.

Der Film hat soweit ein wenig Spass gemacht. Wenn man Zürich mag (und das tue ich nicht unbedingt), dann wird man umso mehr Freude haben, denn minutenlang werden Strassen und Ortsteile von Zürich gezeigt.

Die Story ist schlecht geschrieben. Besonders gegen Ende scheint es so, als hätte man einfach irgendwas ins Skript geschrieben, damit man den Film noch fertig kriegt. Derart komische Wendungen, die für mich nicht nachvollziehbar sind. [SPOILER]Da macht der böse, böse "Fat Frank" einen Erlebnisgastronomieschuppen auf (Thema: Velokurierdienst WTF?!) und dann die ganze Ausstattung dort und das Gehabe von Fat Frank dort, einfach so aufgesetzt. Dann die Reaktion mit dem Feuerwehrschlauch. Warum? Warum? Warum? Und dann die Reaktion von Frank. Warum? Warum? Warum?[/SPOILER]

Die ganze Beziehung zwischen Nina und Tom und Nina wirkt irgendwie so, als ob man sich das eins zu eins aus den US-Amerikanischen Komödien abgeschaut hat. 

Der Film ist unbefriedigend. Aber nicht so unbefriedigend, dass er wieder gut ist. Er klemmt irgendwo dazwischen fest. Das macht ihn zu einem schlechten Film.
4/10

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