Beste neue Comedy-Serie:
Leider aus meiner Sicht nichts gutes.
Beste neue Drama-Serie:
Definitiv: House of Cards
Beste alte Drama-Serie der Season:
Breaking Bad
Guilty Pleasure:
Walter White, der mal checkt, was für ein Arschloch er ist.
Bester Schauspieler:
Kevin Spacey.
Beste Schauspielerin:
Brit Marling und Robin Wright
Beste Episode:
Die erste Folge von Breaking Bad nach der Pause. Grossartig!
Bestes Zitat:
-
Größter WTF-Moment:
-Backstreet Boys bei Das ist das Ende.
-Russos Untergang bei House of Cards
Vorfreude 2014:
Akte Grüniger
Pompeii
Lego
Need for Speed
Muppets most Wanted
22 Jump Street
Drachenzähmen leicht gemacht 2
Top Filme 2013:
Man of Steel
The East
Prakti.com
Flop Filme 2013:
Springbreakers
21 and Over
Kickass 2
World War Z
Schlussmacher
The Master
Hitchcock
Voll Abgezockt
Hangover 3
Noch auf der Watchlist:
Anchorman 2
Alles eine Frage der Zeit
Bad Granpa
The Look of Love
Der Blog von Johannes Leutenegger über Politik und Pop-Kultur, manchmal auch beides.
Samstag, 28. Dezember 2013
Freitag, 27. Dezember 2013
Rückblick: Fleischfreie Mensa an der Uni Basel
Letztes Jahr wollte man an der Uni Basel eine fleischfreie Mensa einrichten. Die Wogen gingen in der Schweiz hoch. So schrieben sich verschiedene Leute in Rage auf Blick.ch (eigentlich wie immer).
Übrigens: Hier diskutiert die schweizer Piratenpartei über ein Positionspapier zum Thema Veganismus.
Das kann ja nur von einem Studenten kommen....Hier noch ein Video der Podiumsdiskussion an der Uni Basel.
Der hat noch nie in seinem Leben gearbeitet und will schon die Welt retten....
Übrigens: Hier diskutiert die schweizer Piratenpartei über ein Positionspapier zum Thema Veganismus.
Mittwoch, 4. Dezember 2013
Menschenrechte für Schimpansen: Eine Diskussion
Zitat von X:
wenn singer sagt, er möchte die würde des tieres auf ein menschliches erhöhen, senkt er dann nicht automatisch auch die würde des menschen auf die eines tieres?
Im Grunde genommen ist das ein Kategorienfehler. Für mich ist der Mensch bereits ein Tier.
Zitat von X:
unser wohlstand (und dahinter die industrielle tiertötung, die unwürdige haltung etc) ist nicht nur auslöser des problems das philosophiert wird, der wohlstand ist auch gleichzeitig dafür verantwortlich, das wir es ethisch und moralisch für nötig erachten, überhaupt da drüber zu sprechen, menschlicher mit tieren umzugehen;
Ich denke, dass moralisches Denken und insbesondere Handeln nicht mit Wohlstand direkt zu tun hat. Wenn du eben keine Wahl hast um zu überleben und eben ein Mammut töten musst, dann handelst du immer noch moralisch m.E. Spitzfindig ich weiss. Was aber (beispielsweise in den auf Descartes folgenden Jahrhunderten in der Wissenschaft mit Tieren) alles den Tieren angetan wurde, hat weder etwas mit Überleben noch mit "angenehm" leben zu tun. Es ist einfach schlichtweg grausam und unnötig, Tiere zu foltern, ohne dass man einen gleichwertigen Nutzen daraus ziehen kann.
Zitat von X:
singers ansatz ist nicht falsch, für eine moderne gesellschaft aber nicht (mehr) umsetzbar...der mensch steht über dem tier, gar nicht mal aus arroganz oder weil wir verneinen wollen, das tiere gefühle, gedanken, schmerzen oder dergleichen haben, sondern weil natur und evolution es so eingerichtet haben (daumen, der aufrechte gang, artikulation, ein bewusstsein und was das geschichts und bio-buch noch so hergibt)!
Es kommt jetzt einfach mal stark drauf an, wie du "über dem Tier" stehen definierst. (Achtung: Spitzfindigerweise wieder ein Kategorienfehler) Im Durchschnitt steht der Mensch wohl von der Intelligenz über den nicht-menschlichen Tieren. Aber nicht immer.
Aber irgendwie würde ich auch nicht behaupten, dass intelligente Menschen über "dummen Menschen" stehen, ich würde solche Kategorien einfach fallen lassen, weil sie mehr Schaden als Nutzen bringen.
Zitat von X:
ein menschenaffe ist kein mensch, auch wenn große ähnlichkeiten bestehen hat er das recht da drauf, nicht "zum menschen gemacht" zu werden, sondern als das respektiert zu werden, was und wer er ist - doch genau das darf nicht bedeuten, das wir dieses tier nach belieben misshandeln, quälen, missbrauchen, häuten, an die wand hängen, als teppich benutzen oder sonst wie "nicht respektieren"!
Das sind wieder so anthropozentrische Aussagen. Anthropomorphismus, als ein typischer Vorwurf gegen Versuche die Speziesgrenzen zu hinterfragen.
Im Grunde genommen ist es die gleiche Sache wie bei der Gender-Diskussion. Wenn wir davon ausgehen, dass Frauen zu politischen Entscheiden fähig sind und denen man nun auch das Wahlrecht gibt. Spricht man da von der "Vermännlichung" der Frau, nur weil bisher nur Männer dieses Recht inne hatten? Ich persönlich glaube ja nicht, dass man das so sagen kann. (Analog: Tiere die bis zu einem gewissen Grad "denken" können)
Freitag, 22. November 2013
Review: Der grosse Crash – Margin Call
Eine Firma entlässt fast eine komplette Abteilung. Sogar der
Chef der Analysten, der mitten in einer brisanten Berechnung steckt, wird
entlassen. Ein junger Analyst führt die Untersuchung weiter und kommt zu einem Ergebnis,
was zu einer Sitzung des Verwaltungsrates mitten in der Nacht führt.
Die ganze Szenerie im Film ist immer wieder so absurd. Da
gibt es einen Chef der Analysten, der wieder einen Vorgesetzten hat, dieser
Vorgesetzte hat wieder einen Vorgesetzten und dieser hat einen CEO. Zuerst
lockt der Freund des Analysten den Vorgesetzten ihres Chefs ins Büro, welcher
dann den Chef der Risikoabteilung holt. Der dann gleich auch noch einen
weiteren Vorgesetzten mitnimmt. Nach einiger Zeit kommt dann auch noch die
„Kavallerie“ in Form eines Helikopters, der den Oberhäuptling (Jeremy Irons)
zum Firmenhochhaus bringt.
Was dann kommt ist noch absurder. Einige in der Hierarchie
sträuben sich gegen harte Strategie des Verwaltungsrates und werden alle
nacheinander gefügig gemacht. Die Strategie wird tatsächlich so durchgezogen.
Der Markt wird zerstört, Leute werden entlassen, Kapital wird vernichtet, aber
Hauptsache, die Firma lebt weiter und die, die noch drin sind gehören zu den
Gewinnern. Das sei immer so gewesen und das sei auch in Ordnung so, wird im
Film von Personen immer wieder behauptet.
Kevin Spacey spielt (nicht wie in House of Cards) den
besorgten, risikobewussten Manager, der aber aufgibt. Wie genau es dazu kommt,
sollte man selber im Film nachschauen.
Der Film lohnt sich aber auf jeden Fall.
7/10
Kaufen:
Freitag, 15. November 2013
Rezension: Michael Mitterauer: Warum Europa? Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs
Max Weber stellte sich in den „Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie“ die Frage, welche Umstände Europa zum heutigen Europa werden liessen. Gemäss Michael Mitterauer muss man im Mittelalter ansetzen um Europa verstehen zu können. Ist die Entstehung der Dominanz Europas laut Mitterauer eher auf ökonomische, politische oder religiöse Faktoren zurückzuführen?
Im ersten
Kapitel schreibt Mitterauer über die Agrarrevolution im Mittelalter. Dies tut
er unter dem Titel „Roggen und Hafer“, weil diese beiden Getreidesorten eine
enorme Rolle, besonders im Zusammenhang mit der Dreifelderwirtschaft, gespielt
haben. Sie waren eingebunden in ein grösseres System von Viehzucht und
Weidelandbewirtschaftung. Dazu gehören aber auch die Entwicklung des schweren
Pflugs und eines Transportwesens, namentlich dem verbessertem Pferdewesen,
welches wieder mit dem Hafer-Anbau zusammenhing.
Die Familien-
und Verwandtschaftsstruktur sind wichtige Unterschiede von Europa beispielsweise
mit arabischen Ländern oder China. In islamischen Ländern durfte man Frauen
verstossen, wenn sie keinen Sohn gebaren, der dem Vater nachfolgen kann. Das
zeigt wie streng und eng diese familiären Verbindungen waren. Mitterauer hält
im dazugehörigen dritten Kapitel fest, dass das Christentum im Mittelalter zu
lockereren Abstammungsbeziehungen geführt hat, was der Wirtschaft zuträglich war.
Arbeit musste nicht mehr unbedingt im Familienverband getan werden, sondern war
tendenziell frei verfügbar.
In Kapitel
zwei schreibt Mitterauer zur Hufenverfassung, dass die
Verwandtschaftszugehörigkeit gesellschaftlich eine untergeordnete Rolle spielte.
Massgeblich war die Gutszugehörigkeit und nicht von wem man abstammte und in
welche Familie man gehörte. Mitterauer führt die Bedeutung des europäischen
Feudalismus in Kapitel vier weiter aus. Diese Ständeverfassung mit allen ihren
Widersprüchen und Spannungen habe schliesslich zur Entwicklung europäischen
Parlamentarismus geführt.
Es habe zu
ebenfalls Spannungen geführt, dass sich universale Ordensgemeinschaften und das
Papsttum gegenüberstanden. Dieser Konflikt sei für den europäischen Sonderweg
nützlich und prägend gewesen. Was genau „nützlich“ war, das lässt sich aus
Mitterauers Ausführungen nicht genug genau erschliessen.
Klar ist
hingegen, dass Mitterauer die Kreuzzüge im sechsten Kapitel als ein Ausdruck
des europäischen Expansionismus sieht. Für die expansionistischen Bestrebungen
der italienischen Seerepubliken verwendet Mitterauer den Begriff
„Protokolonialismus“.
Das letzte
Kapitel befasst sich grob gesagt mit Massenkommunikation. In China und in den
arabischen Ländern galt Schrift und insbesondere Handschrift lange als etwas Besonderes, wenn nicht sogar
etwas Heiliges. So hatte man in islamischen Ländern Vorbehalte gegen den
Buchdruck. Natürlich gab es auch liberalere Kalifen, welche die Wichtigkeit des
Buchdruckes sahen, aber eine solche Buch- und Lesekultur entsteht nicht sofort,
hält auch der Autor fest.
Der
Buchdruck wird von Mitterauer mitverantwortlich gemacht für die Reformation.
Die Verfügbarkeit von vielen gedruckten Texten führte dazu, dass man
Instruktionen und Regeln verbreiten konnte. So konnte sich auch eine
„Bürokraten und Beamtenkultur“ bilden.
Der
Buchdruck verdrängte Latein in weiten Teilen und verstärkte die Volkssprachen.
Die obige
Frage, ob eher ökonomische, politische oder religiöse Faktoren den europäischen
Sonderweg geprägt haben, ist meines Erachtens falsch gestellt. Mitterauer macht
unmissverständlich klar, dass diese Umstände unglaublich komplex sind, weil sie
alle mit einander verkettet sind.
Ebenfalls
spricht Mitterauer kaum von „Faktoren“ sondern vom Begriff der
„Faktorenbündel“. Dieser Begriff wird seinem oben erläuterten Denken eher
gerecht.
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Warum Europa?: Mittelalterliche Grundlagen eines SonderwegsHier kaufen und mich unterstützen:
Mittwoch, 13. November 2013
Nicht-anthropozentrische Historiografie (Grobentwurf)
In den letzten Sitzungen des Proseminars im Rahmen des
Geschichtsstudiums sprachen wir über Eurozentrismus. Wir sprachen über
feministische Ansätze zur Geschichte. Es ist also ein wichtiges Thema (nicht
nur) in den Geschichtswissenschaften aus seiner eigenen Sicht, zumindest
teilweise, herauszutreten und auch für andere Perspektiven auf die Geschichte
offen zu sein.
Ein relativ junges neues Forschungsfeld sind die
Human-Animal-Studies. Dieser Ansatz kritisiert den Anthropozentrismus in den
Sozial- und Geisteswissenschaften und somit auch in den
Geschichtswissenschaften. Interessanterweise stammen viele Forschende in diesem
Bereich aus den Gender Studies.
Den meisten Leuten leuchtet ein, dass es Sinn macht Tiere in
die Geschichtsschreibung miteinzuschliessen. Was dann aber dargestellt wird,
ist dann eine Geschichte zur Beziehung der Menschen zu den nichtmenschlichen
Tieren. Das wäre aber nichts anderes als eine Ideengeschichte, was wiederum
nichts Neues wäre.
Ich schlage also den Begriff der „Tiergeschichte“
(„Animal-History“) vor, auch wenn dieser zu weiteren Problemen führt. Im Grunde
sind ja Menschen auch Tiere und wären somit eingeschlossen, was ich ja
eigentlich vermeiden will. Der Einfachheit halber verwende ich „Tiergeschichte“
anstatt von anderen möglichen Ausdrücken wie „nicht-menschliche Tiergeschichte“.
Möglicherweise taucht irgendwann auch ein neutraler Begriff auf. Aber im Grunde
ist die Unterteilung Mensch und nicht-menschliche Tiere auch schon selber
relativ naiv, weil im Begriff „nicht-menschliche Tiere“ Millionen von Spezies
eingeschlossen sind, die menschliche Zahl weit übertreffen. Diese Diskussion
müssen wir aber in einem weiteren Essay weiterführen.
Analog zur Geschlechtergeschichte schlage ich eine „Speziesgeschichte“
vor, welche sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und nicht-menschlichen
Tieren beschäftigt. Wie bei der Frauengeschichte und der
Geschlechtergeschichte, braucht eine Klasse eine eigene Geschichtsschreibung
und kann gleichzeitig eine haben, welche sich mit den Verhältnis von anderen
Klassen kümmern kann.
Wo also ansetzen? Bekanntlich hinterlassen nichtmenschliche
Tiere keine schriftlichen Quellen. Nur ignoriert man ja auch nicht
nicht-schreibkundige, arme Bauern im Mittelalter. Für solche Schichten
interessiert man sich ja heute besonders.
Wenn etwas von der Annales-Schule geblieben ist, dann ist es
die Forderung nach Methodenvielfalt. Dieser Appell zu Methodenvielfalt hat die
feministische Geschichtsschreibung beeinflusst und sollte meiner Meinung nach
auch die nicht-anthropozentrische Historiografie inspirieren. Man muss kreativ
sein, denn klassische schriftliche Quellen sind nicht vefügbar.
Ein möglicher Ansatz ist die bestehende Archäozoologie,
welche aber bisher immer wie oben kritisiert die Beziehung zwischen Mensch und
nichtmenschlichem Tier beobachtet. Hier muss also tendenziell auch einmal
Forschung betrieben werden, die eben keine anthropozentrische ist. Was ich hier
fordere ist keine Vermenschlichung der nichtmenschlichen Tiere, aber bis zu
einem gewissen Grad sollte man sich in die nichtmenschliche Perspektive
begeben.
Ich persönlich finde es auch wichtig an den Kern des
Problems zu kommen: Es braucht keine Sprache oder eine praktische Vernunft für
ein historisches Bewusstsein. Auch nicht-intentionale Aktionen können die
Geschichte in die eine oder die andere Richtung bewegen. Viele Autoren fassen
diese verfehlte Einstellung mit dem Begriff des „Logozentrismus“ zusammen.
Welchen Fragen sollte sich eine solche Speziesgeschichtsschreibung,
die ich oben skizziert habe, stellen? Aus meiner Sicht ist eine der
interessantesten Fragen: Was war zuerst vorhanden? Die Unterdrückung der Tiere
oder gab es dazu vorher eine Ideologie?
Die Frage impliziert, dass es praktisch zwei Lager gibt: Das
eine moralphilosophische Lager, das behauptet, dass die Ideologie, dass Tiere
grundsätzlich unter dem Menschen stehen (der sogenannte Speziesismus) zuerst
existiert und die Menschen daher die anderen Tiere unterdrücken und ausbeuten. Das
zweite Lager ist ein marxistisch inspiriertes Lager, welches behauptet, dass
die Ideologie entstanden ist, weil nicht-menschliche Tiere ausgebeutet und
unterdrückt werden müssen.
Diese beiden Ansätze haben sicher ihren Platz verdient, nur
sind beide sehr theoretisch. Hier kommt nun die „Speziesgeschichte“ ins Spiel.
Sie muss sich nun mit der Frage beschäftigen, ob man konkrete Belege für diese
zwei Ansichten gibt oder ob es vielleicht sogar eine dritte Möglichkeit gibt.
Eine „Tiergeschichte“ wird wohl an einem ähnlichen Punkt zum
Ansetzen wählen, nur wird sie die Perspektive der nicht-menschlichen Tiere
einnehmen. Oder grundsätzlich kann man sich in der „Tiergeschichte“ fragen wie
das Leben für nicht-menschliche Lebewesen war. Die Archäozoologie könnte hier
beispielsweise Belege liefern, beispielsweise mit detaillierten
Knochenanalysen.
Bibliografie
Fudge, Erica: A Left-Handed Blow. Writing the History of
Animals, in: Nigel Rothfels (Hg.): Representing Animals, Bloomington 2002,
S.3-18.
Bellanger, Silke/Hürlimann, Katja/Steinbrecher, Aline (Hg.):
Schwerpuntktheft. Tiere – eine andere Geschichte“, Traverse 3, 2008.
Roscher, Mieke: Where ist he animal in this text? Chancen
und Grenzen einer Tiergeschichtsschreibung, in: Chimaira - Arbeitskreis für
Human-Animal Studies (Hg.): Human-Animal Studies. Über die gesellschaftliche
Natur von Mensch-Tier-Verhältnissen, Bielefeld 2011, S.121-150.
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