Freitag, 17. Januar 2014

Review: "District 9"

Ist es Zufall, dass das Alienraumschiff über Johannesburg stehen bleibt? Dramaturgisch macht es natürlich Sinn, gerade in ein Land zu setzen, dass die Apartheid mehr oder weniger heil rausgekommen ist.
Man kann der Menschheit immer den Spiegel vorhalten, wenn man in Kontakt mit dem "Anderen" kommt. Schon Kant hat sich in Gedankenexperimenten mit Ausserirdischen beschäftigt.
Auch heute zieht es im philosophischen Diskurs, wenn man sich einmal fragt, inwiefern wir Aliens in eine Gesellschaft einbauen will. Der Mensch grenzt sich gerne ab. Die "Schwarzen", die "Frauen", die "Dummen", die "Geisteskranken", die "Nutztiere" oder die "Ausländer". Hier werden nun die Aliens ausgegrenzt, ausgebeutet und als politisches Dauerthema missbraucht.
Die Pointe im Film ist ja [spoiler]dass Wikus selber zu diesem "Anderen", nämlich zu einem Alien wird.[/spoiler] Das ist eine typische poststrukturalistische Idee. Was wäre, wenn es eben genau nicht so wäre, wie es ist?
Am Schluss bleibt ein nachdenklich machender Film, der auch gute Action und Unterhaltung bietet, wenn man keine Lust hat nachzudenken.
9/10



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