Freitag, 13. Juni 2014

Hochhausstudie Wil - Was soll das?!

Mir ist heute Nachmittag die "Hochhausstudie Wil" vom September 2013 in die Hände gefallen. Die Studie wurde von der Stadt Wil in Auftrag gegeben und vom Atelier Wehrlin aus Wünnewil ausgeführt.

Der erste Teil untersucht die momentane Lage in Wil. Zeichnet die Grundstruktur der Stadt auf. "Die Stadtstruktur von Wil ist nach wie vor geprägt durch die historische Gründungssituation." (S. 15) Wil sei von einem Ypsilon geprägt. Es gäbe Wachstumsimpulse, die man raumplanerisch und städtebaulich verarbeiten müsste. Die Bahnlinien und die Achse "St. Gallerstrasse-Zürcherstrasse" haben eine zentrale Bedeutung.
Kurz gesagt: Keine Aha-Effekte nach der Einleitung.

Teil zwei: Es wird ein kurzer historischer Abriss über hohe Häuser angeboten. Auch die juristische Dimension im Kanton wird beleuchtet. Was sind "hohe Häuser" und "Hochhäuser" aus rechtlicher Sicht? Wann dürfen sie gebaut werden? Wann nicht?
Wo befinden sich in Wil die hohen Häuser? Fallen sie auf?

Dann folgt auch schon Teil drei. Hier wird es auch zum ersten Mal interessant. Es gibt einige Karten und Konzeptzeichnungen.
Wo sollten keine Hochäuser (bzw. hohe Häuser gebaut werden)?
- Landschaftsschutzgebieten
-Standorte an wichtigen Sichtachsen
-Lagen am Siedlungsrand
-See- und Flussufer (in der Regel)
-Altstadt und Umkreis der Altstadt
-Konkurrenz mit Landmarks (gemeint z.B. eine Kirche)
 (S. 25)

Nun kommt aber das was mich verärgert: Direkt vor meinem Wohnhaus soll ein Hochhaus gebaut werden. (siehe Abb. 1)

Abb. 1: Konzept Hochhäuser und Höhere Häuser (S. 37)

 Die Situation ist derart lächerlich. Vor meinem Haus befindet sich eine Reihe Bäume. Zwischen diesen Bäumen befinden sich jeweils Parkplätze bzw. Einfahrten. Dann gibt es eine einspurige Strasse. Anschliessend eine Hecke, drei, vier Meter Schrebergarten und dann bereits die Geleise der Frauenfeld-Wil-Bahn. (siehe Abb. 2) Weiter östlich befindet sich noch ein gedeckter Veloständer und dann noch weiter östlich der FW-Bahnhof. Sollen dort Dinge verschoben werden, damit man einer Familienhaussiedlung eine Reihe hoher Häuser und sogar noch ein Hochhaus vor die Nase stellt? Kann das sein?
Abb. 2: Situation momentan vor meinem Haus.



Dienstag, 10. Juni 2014

Bernard Williams Kritik am Utilitarismus


Bernard Williams kritisiert den Utilitarismus aufgrund seiner angeblichen Unfähigkeit Minderheiteninteressen zu schützen vor einer drückenden Mehrheit.
Der Schlüssel zum Problem sind die irrationalen Gefühle (aus utilitaristischer Sicht) wie Vorurteile gegenüber einer Minderheit. Die Frage ist hier, ob bei einer Nutzenabwägung diese irrationalen Gefühle einfliessen dürfen. John Stuart Mill legt grossen Wert auf Bildung. Diese Bildung soll verhindern, dass Menschen solche irrationalen Gefühle haben und wenn sie trotzdem welche haben, trotzdem so handeln, wie es aus utilitaristischer Perspektive gewünscht wird, obwohl es kontraintuitiv ist.
Das zusätzliche Problem bei Williams Beispiel ist, dass es ausgeschlossen wird, dass man die Mehrheit nicht dazu erziehen kann, dass sie ihre Vorurteile fallen lassen. Was macht nun eine Utilitaristin oder ein Utilitarist in einer Situation, wenn die Bildung offensichtlich versagt hat?
Für mich ist klar, dass die Mehrheit trotz ihrer irrationalen Gefühle, die gegen diese Entscheidung sprechen, die Minderheit nicht ausschalten darf, egal wie klein sie ist. Denn die Qualität der Lust kommt immer vor der Quantität.
Wenn jemand zwei Dinge erlebt hat, und sich immer für die eine Sache entscheiden würde, dann ist die „eine Sache“ von höherer Qualität und muss immer vorgezogen werden, egal wieviel mehr Lust die „andere Sache“ bringt quantitativ.
Die meisten würden vorziehen es vorziehen, schlimme, unangenehme Vorurteile zu haben, statt zu sterben. Daher gilt: Egal wie gross die Mehrheit im Verhältnis zur Minderheit ist, die Minderheit darf nicht getötet werden. Es ist auch egal, wie kontraintuitiv das nun für die Mehrheit wirkt.


Quellen
Williams, Bernard: Kritik des Utilitarismus, übers. Wolfgang R. Köhler, Frankfurt a. M. 1990.
Mill, John Stuart: Utilitarianism/Utilitarismus, übers. Dieter Birnbacher, Stuttgart 2006.


Freitag, 23. Mai 2014

Review: "Your Sister's Sister"

Jack (Mark Duplass) ist psychisch instabil, weil gerade sein Bruder gestorben ist. Seine beste Freundin Iris (Emily Blunt) rät ihm sich selbst in einer einsamen Hütte, die ihrer Familie gehört, zu finden. Dort begegnet Jack der Schwester Hannah (Rosemarie DeWitt). Sie sprechen über vergangene Liebe und trinken dabei Tequila. Sie ist eine Lesbe, sie landen aber dennoch im Bett.
Am nächsten Morgen kommt blöderweise Iris auch zur Hütte, während die beiden noch im Bett liegen. Die beiden schaffen es aber, dass Iris nichts davon erfährt, was in der vergangenen Nacht geschehen ist.
Iris und Jack äussern gegenüber Hannah unabhängig voneinander, dass sie am anderen interessiert sind. Hannah rät beiden davon ab, sich ihre Liebe zu gestehen.
Am Schluss überschlagen sich die Ereignisse, ich will hier aber nicht zu viel spoilern.

Ich hatte damals noch von der damaligen SF-Sendung "boxoffice" von diesem Film gehört. Er sei gut, hiess es im Beitrag. Ich wurde für einmal eines Besseren belehrt. Der Film ist furchtbar schlecht. Warum versuche ich hier einmal darzulegen.
Hätten wir da Hannah. Hannah ist eine Lesbe, sie ist eine meckernde Veganerin, die zudem auch nicht kochen kann. Nimmt man hier noch dazu, was gegen Ende des Films kommt, scheint diese Figur einfach lächerlich geschrieben zu sein. Wenigstens spielt Rosemarie DeWitt diesen bescheuerten Charakter recht gut.
Die Story wird gegen Ende sowas von seltsam. Warum soll jemand, auch wenn es vielleicht Hannah ist, so etwas tun? Völlig unplausibel und fast schon wiederlich.
Ansonsten wäre hier noch die für einmal schlechte Leistung von Emily Blunt zu erwähnen. Ich weiss auch nicht woran es liegt, aber in diesem Film fand ich sie einfach schlecht. Natürlich hätte ich das auch mit ein paar blumigen Worten vielleicht schöner sagen können, aber das will ich mir eigentlich sparen.
Der Film hat in mir drin sehr wenig bewirkt. Was da vor meinen Augen passiert ist, hat mich praktisch nicht interessiert. Das darf bei einem Film nicht passieren. Ein Film muss in mir drin etwas bewirken. Das schafft sogar ein Action-Film. Your Sister's Sister schafft das nicht. Ich bin wirklich enttäuscht.
3/10

Donnerstag, 24. April 2014

Der Rassismus ohne Rasse

Kleine Anmerkungzu Anfang: Ich habe den Text geschrieben, nachdem es zu dem folgenden Vorfall gekommen ist. Ich habe mich zum Thema nicht eingelesen.
Diskussion über Kriminalstatistiken. Viele Afrikaner (O-Ton: "Schwarzafrikaner", was auch immer das heissen soll) würden mit Drogenhandel auffallen. Bezweifle ic nicht. Weise bewusst daraufhin, dass es für die Politik oder sonstige Entscheide keine Rolle spielen würde.
Doch dann wird entgegnet, dass solche Statistiken auf die "Kultur" schliessen lassen.
Genau hier ist das Problem. Haben alle in Afrika eine "Kultur"? Warum führen wir dann nicht eine Statistik zu Übergewicht und Verbrechen? Was für eine Hautfarbe haben und woher wir kommen ist doch ein völlig willkürlich ausgewähltes Kriterium genau wie Übergewicht.
Wir hängen total in diesen nationalistischen und rassistischen Kategorien fest und uns scheint es nicht zu stören.
Wie bereits in meinem Artikel zur Indentitären Bewegung geschrieben habe, ist es mir ein Dorn im Auge, dass es heute nicht mehr um "Rassenhygiene" sondern um "Kultur- oder Indentitätshygiene" geht.
Rassismus ohne Rassen. Tönt seltsam ist aber ein grosses Problem.

Montag, 21. April 2014

Rückblick auf das Spiel gegen Winterthur im April 2014

Ich muss zugeben, dass es mir immer gefallen hat auf der Schützenwiese. Man hatte (1) ein gutes Essensangebot gleich wenn man hinter der Haupttribüne durchgelaufen ist. Die Leute mit SV konnten das Spiel vom Zaun aus verfolgen.  (3) Man war nah an den Spielern dran. (4) Die Polizei war sehr zurückhaltend. Habe nie uniformierte Beamte gesehen in den Jahren.
Nun: Das Catering-Angebot besteht aus sechs Dingen: Drei Würsten, Bier, Cola und Wasser. Vegetarische (geschweige denn vegane) Optionen? Fehlanzeige!
Die Stadionverbötler dürfen sich nur noch hinter einer Linie aufhalten, einige Meter weg vom Spielfeld. Zugegeben, dies ist ja mittlerweile Standard in vielen schweizerischen Stadien. Dennoch glaube ich, dass es für so einen Schritt keine Gründe gab. Stadionverbotler gehen auch an Spiele wenn sie gar nichts sehen. Quasi zum Trotz. So wird nichts erreicht, höchstens Ärger.
Mittlerweile wird man auch in Winti in einem Gästefan-Käfig eingesperrt, obwohl gerade beispielsweise aus der Bierkurve eine Rauchpetarde geflogen ist, welche natürlich weiterhin freie Sicht auf das Spielfeld geniesst.
Polizei. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben von einem Zivilbeamten angeschnauzt worden. Polizisten an jeder  Ecke sorgen für eine "angenehme" Stimmung unter Gäste- und sogar Heimfans. Liegt das vielleicht am neu angenommen Konkordat?
Fazit: Ich bin sehr unzufrieden nachhause gekommen. Nicht nur wegen dem Unentschieden, sondern deswegen, weil Winti so ziemlich alle Vorzüge für mich als Gast ausgemerzt hat. Ich hoffe, dass da nachgebessert wird.

Mittwoch, 16. April 2014

Warum NEIN zur Pädophilen-Initiative?

Der 23-jährige Chris hat in den USA mit seiner Minderjährigen Freundin geschlafen. Und muss jetzt acht Jahre eine Fussfessel tragen und darf nicht zu nahe an einem Park oder einer Schule wohnen.
Zwischen Jugendliebe und Pädophilie wird nicht unterschieden, wie bei der Pädophilen-Abstimmung auch. Es ist völlig egal, wie die Umstände sind, man wird einfach gebrandmarkt. Ich bin für Verhältnismässigkeit und gegen Automatismen. 

Samstag, 5. April 2014

Leserbrief Gripen #1: "Keine Experimente bei den Finanzen"

Ausgeglichene Finanzen sind ausserordentlich wichtig für eine sichere und unabhängige Schweiz. Diese Haltung habe ich, wie viele andere liberale Politisierende immer vertreten.
Kaum geht es um neue Kampfjets vergessen die meisten Bürgerliche diese Tugend zur finanziellen Vernunft.
Die 10 Milliarden für den Gripen stellen das Erfolgsmodell Schweiz in Frage. Warum sollen wir neue Flugzeuge kaufen, obwohl die F/A-18 diese Aufgabe noch erledigen können? Wollen wir in einem Land leben, wo solche Luxusobjekte für die Landesverteidigung wichtiger sind als Bildung, ÖV und AHV?
Ich möchte das nicht und werde daher ein überzeugtes Nein am 18. Mai einlegen!