Montag, 15. April 2013

Evangelikale in Wil: "reLOVEution" [sic!] (05/2013)

Jeder Wilerin und jedem Wiler sollten die omnipräsenten Plakate aufgefallen sein. Fast schon agressiv wird für diese seltsame "reLOVEution" Veranstaltungsreihe geworben. Grund genug, für mich als skeptischen Geist, mal ein wenig zu recherchieren.
Was zuerst ins Auge sticht, sind die zahlreichen Anglizismen. So heisst es "Messages über Gott und dein Leben". Die Mottos sind in englischer Sprache gehalten, so z.B.: "be loved" oder ähnlichen Quatsch, den wir schon anderswo gehört haben.
Doch wer steckt dahinter. Ich suche also mal nach dem Namen Matthias Kuhn, offensichtlich einer der hinter diesem Projekt steht. Und, oh Wunder, wir stolpern wieder über eine Reihe von Anglizismen. Kuhn ist offensichtlich Pfarrer bei der Generation postmodern Church (kurz GPMC). Eine Frage drängt sich auf: Warum zur Hölle (Wortspiel, lustig, lustig) muss sich eine Kirche in der Schweiz einen englischen Namen geben. Beim ICF gilt genau dasselbe.
Weiter ist zum Beispiel von Livegroove ich kann mir nicht einmal erklären was dieser Begriff soll...
So heisst es an selber Stelle:
Der Livegroove ist das zentrale Element von GPMC. Wöchentlich treffen wir uns in Gruppen von ca. 5 bis 15 Personen, um mit Jesus Gemeinschaft zu haben, ihn näher kennen zu lernen und ihn anzubeten. Die Beziehungen zueinander sind uns dabei sehr wichtig. Gleichzeitig wollen wir als Livegrooves ganz praktisch unsere Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen.
Verantwortung. Das Wort wird so inflationär gebraucht, ja fast schon missbraucht. Aber was soll diese "Verantwortung in der Gesellschaft" sein. Ich meine man kann sich über den Sinn und Unsinn des Betens streiten. Ich persönlich finde, dass man Gebete nicht als Zauberformeln sehen darf, mit denen man sich z.B. die Heilung von einer Krankheit wünscht, sondern höchstens als ein Mittel um Nachzudenken. Aber selbst das, finde ich, geht auch anders.
Aber genau das suggerieren manche Einträge in der sogenannten "Zeugnisbox":
 Das blieb so, bis nach dem Interface anfangs August zum Thema Heilung. Während dem Gottesdienst gab Kuno einen Eindruck weiter,  dass jemand unter einem verspannten Nacken leide. Es wurde im Anschluss an die Predigt für mich gebetet. Ich hatte das Gefühl, dass etwas gegangen sei, und seither habe ich keine Schmerzen mehr. Dazu kam meine Kraft zurück und ich fühlte mich ab dem nächsten Tag wieder voll fit! Yuu-Huu!
 Abgesehen vom Fauxpas mit dem "Yuu-Huu!" (richtig wäre "juhu", wenn überhaupt) ist genau das drin, was ich immer kritisiere an gewissen Religiösen. Schlussendlich ist es definitiv eine Sache des Glaubens, aber ich finde, dass Gott, wenn es denn einen gibt, wirklich Besseres zu tun hat, als Leuten mit Nackenschmerzen zu helfen. Und wenn er das machen würde, würde er das sicher nicht machen, nur weil man mit ein paar Leuten gebetet hat. Oder?
Und das ist kein Einzelfall. So heisst es zum Beispiel hier:
Doch nach dem Gottesdienst zum Thema «Krankenheilung» war kein Schmerz mehr zu spüren – Halleluja – ich wurde geheilt! Am nächsten Tag stand ich ein erstes Mal wieder auf dem Tennisplatz und kann mich seither schmerzfrei wieder auf Stoppbälle stürzen J! Danke Jesus!
Ich meine klischeehafter geht's ja nicht mehr. Ist Jesus jetzt plötzlich Heiland und Physiotherapeut oder was? Ehrenwort...

Keine Kommentare: