Dienstag, 12. Februar 2013

Review: "Roller Girl"

„Mit wem würdest du zu Abend essen?“, lautet die Frage am Anfang des Films bei einer beschissenen Misswahl. Darauf würde ich sagen, dass ich gerne einmal mit Ellen Page zu Abend essen würde. Diese Schauspielerin fasziniert mich einfach in jedem Film, in dem sie mitspielt. Ich meine einfach nur einmal mit ihr darüber zu sprechen, was sie so über ihre Filme denkt. Zum Beispiel über diesen Film. Der Film hat nämlich ohne diese Teenager-Oberfläche einiges an Subtext, wie ich finde. So sieht man zum Beispiel den Mutter-Tochter-Konflikt. Grundsätzlich sehen wir hier, dass die Mutter, die es tatsächlich gut meint mit ihrer Tochter Bliss (gespielt von Ellen Page), sie an Schönheitswettbewerbe mitnimmt und sie von alles fernhält, was gefährlich und schlecht ist. Es wirkt schon fast lächerlich, wenn die Mutter hastig ihre Zigarette versteckt, damit ihre Kinder diese nicht sehen. Es geht um eine Mutter, die unter ihrer eigenen, faulen, ihrer Meinung nach schlechten Mutter gelitten hat und sich geschworen hat, ihrem Kind die Türen für ein besseres Leben zu öffnen. Hingegen Bliss leidet genau unter diese konservativen Lebensplanung ihrer Mutter. Als Bliss mit ihrer besten Freundin zum ersten Mal ans Roller Derby in Austin geht ist sie sofort von diesen harten, entschlossenen Frauen begeistert, die dort teilnehmen. Sie möchte nicht an diesen oberflächlichen Schönheitswahlen teilnehmen. Ihre Mutter sagt jeweils, im Hinblick auf ihre eigene Schönheit, dass schön auszusehen vergänglich sei und man daher das Beste aus ihr machen sollte. Bliss hingegen kümmert sich nicht um irgendwelche Blutergüsse und nicht um ihre Schönheit. Der Film geht um starke Frauen, so spielt Kristen Wiig, eine alleinerziehende Mutter, die jeweils Roller Derbies fährt. Sie wirkt zuerst total cool auf Ellen Page, sie merkt aber im Verlauf des Filmes, dass es keine Lösung ist, von der Mutter wegzurennen und hinter der Fassade von Kristen Wiig einfach einfach viel, viel mehr steckt, nämlich sehr grosse Stärke. Der Film ist eine Regiearbeit von Drew Barrymore, die auch gleich eine durchgeknallte Fahrerin spielt. Man merkt, dass der Film, der ja auf einem Buch („Whip It“) von Shauna Cross basiert, von Frauen gemacht wurde. Männern würde wohl das Fingerspitzengefühl diese Konflikte zwischen Mutter und Tochter glaubhaft darzustellen. 8/10

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