Mittwoch, 30. Januar 2013

Gesammelte Film-Reviews #2 (Western)



Zwei glorreiche Halunken

„So ein Blödsinn. Die krepieren alle. Und für was?“
Tuco: (liest) „Wir sehen uns Id…“ (stockt)
Blonder: (übernimmt) „Wir sehen uns Idiot.“ Damit bist du gemeint.


Der Film ist ein Italo-Western von 1966 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Es geht um drei Desperados (vgl. englischer Titel „The Good, The Bad, And The Evil“ oder italienisch „Il buono, il brutto, il cattivo“) die alles tun um Geld zu machen. Es geht nicht mehr um einen John Wayne der sich höheren Werten verpflichtet hat (siehe unten meine Kritik zu „Rio Bravo“), sondern um „Helden“, bei denen man sich streiten kann, ob es wirklich Helden sind. Sergio Leone wird jedem ein Begriff sein, glaube ich zumindest. Ich jedenfalls kannte seinen Namen, ohne je einen Film von ihm gesehen zu haben. Man muss sich das einmal vorstellen: da werden Filme von Italienern und ein paar Spaniern gemacht, auf Englisch nota bene, die zu einem riesigen Erfolg werden in den USA und weltweit. Kein Wunder, denn meiner Meinung nach (und nicht nur meiner, siehe zum Beispiel Platz fünf bei IMDB), holen diese genialen Leute, nicht nur Leone, sondern auch Eastwood und die anderen Schauspieler, als auch der Komponist Ennio Morricone alles raus, was man aus einem Western rausholen kann. Die zweieinhalb Stunden gehen wie nix vorbei. Absolut unübertroffener Soundtrack, man kriegt richtig Gänsehaut.
Metallica-Fans sollten den Track "The Ecstasy of Gold" erkennen, den man auch im Trailer hört.
9/10

Für eine Hand voll Dollar
Dasselbe. Wieder tolle Leistung. „Für eine Hand voll Dollar“, „Für eine Hand voll Dollar mehr“ und „Zwei glorreiche Halunken“ sind ja eine Trilogie, wobei letzterer ein Prequel sein soll. Clint Eastwood einfach grossartig. Die Musik sehr gut, vielleicht ein Müh „schlechter“ als in „Zwei glorreiche Halunken“, aber dennoch fantastisch. In dem Film geht es wieder um einen Desperado, der ein ganzes Dorf mit zwei Clans aufmischt, zu seinen Gunsten. Spannend!
8/10

Für ein paar Dollar mehr
Wenn man mich fragen würde, welchen Film ich lieber haben würde, „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Für ein paar Dollar mehr“, könnte ich mich nicht entscheiden.
Die Filme haben einfach was. Die Charaktere sind exzellent. Die „Guten“ sind ziemliche Opportunisten, mit den „Bösen“ hat man sogar etwas Mitleid, aber nur ein kleines bisschen. Ich schätze es immer, wenn die Helden einfach nicht so übermässig heldenhaft sind, sondern sich in gewissen Bereichen gar nicht so von den „Bösen“ unterscheiden. So finde ich Superman einfach scheisse, weil sowohl Clark Kent, als auch Superman einfach so aalglatt perfekt sind. Batman liegt mir zum Beispiel mehr, besonders mag ich „Batman Begins“, weil er dort eben genau zwischen Rache und Moral hin und her überlegt. Bei dieser Trilogie im Allgemeinen, liebe ich einfach genau das. Menschen sind nicht perfekt. Sie sind leicht geldgierig, egoistisch, opportunistisch. Besonders im Wilden Westen, wenn es ums nackte Überleben geht. Da bleibt keine Zeit für gemütliche Abende wie bei John Wayne, bei denen man kitschige Country-Songs trällert. Man muss ständig auf der Hut sein und bereit sein, zuerst zu schiessen und erst dann zu fragen.
Übrigens: Für alle Lucky Luke-Leser, die Rolle von Lee Van Cleef wird im Band „Der Kopfgeldjäger“ ziemlich auf die Schippe genommen. Ist mir nur so beim Schauen aufgefallen und hab’s überprüft.
Man kann die Trilogie auf zwei Arten schauen. Erstens chronologisch nach Erscheinen der Filme: zuerst „Für eine Hand voll Dollar“ von 1964, dann „Für ein paar Dollar mehr“ von 1965 und dann „Zwei glorreiche Halunken“ von 1966. 2. Die Filme, wie ich es getan habe, der Geschichte nach. Folglich erst „Zwei Glorreiche Halunken“, wo Clint Eastwood seinen Poncho beispielsweise findet, den er immer trägt nachher und „Für eine Hand voll Dollar“ und dann „Für ein paar Dollar mehr“. Natürlich kann man sich streiten, ob man die Geschichte wirklich zusammenhängt, denn Clint Eastwood müsste in seiner Rolle schon paar Mal reich geworden sein. Aber Schluss vorerst, sonst wird’s echt zu lang…
9/10

Rio Bravo
Mein erster John Wayne-Film. Wayne vertritt ja eher konservative Werte und ist extrem selbstlos. Es wird wieder einmal hemmungslos Whiskey gesoffen; trotzdem: niemand ist richtig besoffen ausser einem Säufer und einmal das die 22-jährige Frau, die sich Wayne um den Hals wirft (Igitt!). John Wayne nimmt seinen Hut vielleicht fünf Minuten ab im Film, sonst klebt dieser regelrecht an seinem Kopf. Lässt sich gut schauen, aber bleibt nicht viel.
7/10

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