Dienstag, 5. Mai 2015

Fussball macht manche Erwachsene zu Kindern

Sonntag in Genf. (Bild: Sektion K.O.M.A.)
Am letzten Sonntag reiste ich nach Genf um den FC Wil zu unterstützen. Um das Spiel wird es hier jetzt nicht gehen, mehr um das "Drum-Herum": Als wir den Gästeblock verliessen roch es stark nach Schwefel. Vermutlich hatte jemand eine Stinkbombe oder etwas Ähnliches platziert, denn vor dem Spiel stank es nicht derart.

Fussball macht gestandene Männer zu kleinen Kindern. Auf der einen Seite ist das ganz schön, man kann sich etwas austoben und seine Kreativitität ausleben. Aber da gibt es noch die andere Seite. Stinkbomben sind hier nur die Spitze des Eisberges und letztlich irgendwie noch lustig.

In der Fussballfanszene besonders in der Ultrà-orientierten Szene gibt es ein unglaubliches Männlichkeitsstreben. Teil davon sind immer auch Mutproben, die beweisen sollen, wie hart man ist. Das gestaltet sich konkret etwa so, dass man mit den Sicherheitskräften den Konflikt sucht, Pyrotechnik schmuggelt, nur um zu zeigen, dass "man es auch einmal geschafft hat". Dazu prahlt man in den einschlägigen Plattformen im Internet und verteilt Beleidigungen.

Und wenn man sich verbal nicht mehr wehren kann, dann kommt es zu körperlicher Gewalt. Wenn eine Seite wieder ausfällig geworden ist, dann kommt es wieder zu Versuchen zu den Gegnern (den "Feinden") durchzudringen und sie in die "richtige" Position zu verweisen.

Störend ist diese hierarchische Ordnung in dieser Subkultur. Erstens bei den Gruppen. Wer bringt am meisten Leute, wie weit? Wer ist am lautesten? Wer zündet am meisten Pyrotechnik? Am schlimmsten: Wer kann dem Gegner die meisten Fanutensilien abnehmen? Und zweitens in den Gruppen selber: Wer besucht die meisten Spiele? Wer singt am lautesten? Wer traut sich die meisten Sachen? Wer ist am längsten dabei? Welcher Gruppierung gehört er an? Alle diese Faktoren führen zu einer extrem kampfbetonten Athmosphäre.

Worauf will ich hinaus? Ich will der Fanszene nicht nehmen, dass es eine Art Wettbewerb auf den Rängen gibt. Das ist glaube ich auch Essenz der Tätigkeit, nämlich die Mannschaft möglichst effektiv zu unterstützen. Aber kann es sein, dass sich diese diffusen Trends durchsetzen, dass man sich ständig prügeln und den Gegner ihre Fanutensilien klauen muss? Müssen wir als Fans immer beweisen, wie hart (und letztlich "männlich") wir sind? Können wir nicht einen Gang runterschalten und die ganze Angelegenheit entspannter anschauen?

Zurück zum Anfang. Die Stinkbomben in Genf. Ist es nicht seltsam, dass Menschen wenn es um Fussball geht ihr Hirn plötzlich ausschalten manchmal? Würde eine erwachsene Person eine Stinkbombe anbringen um Leute zu ärgern, die sie nie kennengelernt hat. Leute, die die erwachsene Person nur "hasst", weil man sie eben "hasst"? Nein, würde man nicht.

Es ist völlig unverständlich für mich, wie man Menschen hassen kann, die man nie kennengelernt hat. Ich meine letztlich gehört auch ein bisschen Provokation zum Fussball, aber man sollte sich doch schon bewusst sein, dass man sich nicht völlig inkohärent dazu verhält, wie man es sonst tun würde.

Samstag, 11. April 2015

Reimann zu Sentience Politics: "Erinnert an DDR"

Der Post von Lukas Reimann (Quelle)
Lukas Reimann fühlt sich bei der Sentience Politics Initiative, dass er sich an die DDR erinnert fühlt. Die bösen Linken und Grünen würden ihm vorschreiben, was er essen habe.

Hierzu stelle ich fest:

1. Herr Reimann hat offensichtlich den Artikel nicht gelesen oder verdrängt zumindest den Inhalt, damit er sich etwas empören kann. Im Blick-Artikel steht:
Betreffen würde der Vorstoss Verpflegungsstätten an Schulen, Unis, beim Militär oder in öffentlichen Betrieben. Von einer Essens-Vorschrift für die Zürcher Bevölkerung will Mannino aber nichts wissen. «Wir wollen den Leuten im Privaten nicht dreinreden, was sie zu essen haben. Darum betrifft die Initiative auch öffentliche Einrichtungen.» (Quelle)
 2. Dass sich Reimann an die DDR erinnert fühlt, erstaunt mich. Schliesslich führt die Initiative zu mehr Auswahl. Und wenn man sich bei mehr Auswahl an die DDR erinnert fühlt, dann sprechen wir vielleicht nicht von der selben DDR.

Glücklicherweise wurde der Post von Sentience Politics BewürworterInnen eingedeckt.

Donnerstag, 9. April 2015

Review: "Hannas Reise (2014)"


Itay und Hanna an einer Purim-Party.
 Eine deutsch-israelische Produktion. Seltsam, wenn man sich die Entstehungsgeschichte des Staates Israels vor Augen führt. Die Zeiten haben sich aber scheinbar geändert. Mittlerweile sind die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sehr gut und die meisten israelischen Menschen haben ein grundsätzlich positives Bild von Deutschland. Gerade viele junge Israelis ziehen nach Berlin. Offenbar ist auch für sie Berlin eine Trendstadt.

Einer dieser jungen Israelis ist Itay (gespielt von Doron Amit), der auch gerne nach Berlin ziehen würde. Ein Schicksalschlag hält ihn aber zurück. Hanna (gespielt von Karoline Schuch) steht kurz vor dem Abschluss ihres BWL-Studiums und braucht für ihren Job noch ein wohltätiges Praktikum in ihrem Lebenslauf. Dafür beschafft sie sich über ihre Mutter, welche eben solche Praktika in Israels vergibt unter der Hand einen Praktikumsplatz in einem israelischen Behindertenheim. Hanna lebt in einer WG zusammen mit Carsten (Maximilian Mauff) und Maja (Lore Richter). Zu ihrem Wochenprogramm gehören neben ihrer Arbeit auch Treffen mit einer Überlebenden der Schoah.


Mein „Problem“ mit dem Film ist, dass er die Probleme sehr karikativ und oberflächlich behandelt. So hört man von Hanna hin und wieder Sätze, die ich auch selber oft höre, dass man doch endlich einen Schlussstrich ziehen müsse und die Sache mit der Schoah eigentlich abschlossen sein sollte. Man habe ja schliesslich nichts getan, auch die eigenen Grosseltern nicht Diese Einstellung wirkt bei Hanna übertrieben, gerade wenn wir daran denken, dass sich gerade ihre Mutter sehr intensiv mit Israel und der deutschen NS-Vergangenheit befasst hat. Der. Aber auch die Mitbewohner sind etwas klischeehaft dargestellt. – ich sag einmal – „Philosemit“ Carsten – obwohl er sich nur einmal dazu äussert – und auf der anderen Seite die radikale und verblendete Antizionistin Maja. An einem Punkt witzelt Maja zynisch darüber, dass Carsten Itay heiraten könne. Es sei für beide eine Win-Win-Situation. Itay könne nach Deutschland und Carsten würde endlich Jude werden. Carsten antwortet darauf unter anderem mit: „Die Henschels, seit drei Generationen aktiv gegen die Juden.“ Carsten spielt dabei auf gewisse Kontinuitäten zwischen Antisemitismus und dem sog. Antizionismus an. An sich ein interessantes Thema. Es wird aber recht kurz angeschnitten. Auch für einen Spielfilm im Bereich Komödie etwas zu kurz finde ich.

Der Film ist dennoch sehenswert. Der Film regt zum Nachdenken an und tritt in keine Fettnäpfchen, was beim Thema Israel denke ich noch schwierig ist.

8/10

Samstag, 4. April 2015

Landfriedensbruch - Allzweckmittel der Polizei

Bild vom Spiel für das der Fan angeklagt wurde. (Von ybforever.ch)
 In der heutigen Ausgabe wird, wieder einmal ausführlich, über die Verurteilung eines 21-jährigen YB-Fans berichtet. Er habe sich an einem Mob beteiligt und die Sicherheitskräfte beleidigt. Konkret wurde er wegen Landfriedensbruch zu einer dreistelligen Summe verurteilt. Doch was ist Landfriedensbruch überhaupt? Dies versuche ich in diesem Artikel auszuführen.

Die Geschichte
Im Mittelalter gab es zahlreiche gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den normalen Leuten. Wenn es ein Problem gab, löste man dies handgreiflich und nicht immer rechtlich. "Landfrieden" bedeutet in diesem Sinn, dass Konflikte über den Rechtsweg gelöst werden müssen.  Es entwickelte sich ein Bussensystem und ein Gewaltmonopol für den "Staat". (Vgl. hls) "Landfriedensbruch" muss als Verletzung dieses Prinzips angesehen werden. 

Das Problem
Nun ist das Problem beim heutigen Einsatz dieses Artikels, dass der Artikel sehr schnell angewendet werden kann und dafür auch gar nicht viele Beweise nötig sind m.E.
So heisst es in Artikel 260:
Landfriedensbruch
1 Wer an einer öffentlichen Zusammenrottung teilnimmt, bei der mit vereinten Kräften gegen Menschen oder Sachen Gewalttätigkeiten begangen werden, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
2 Die Teilnehmer, die sich auf behördliche Aufforderung hin entfernen, bleiben straffrei, wenn sie weder selbst Gewalt angewendet noch zur Gewaltanwendung aufgefordert haben.

Bei Fussballspielen (oder natürlich Eishockey) ist dies sehr oft der Fall. Auch bei Demonstrationen wird der Artikel oft angewendet. Auf das Problem wurde ich über einen Vice-Artikel zur Situation in Österreich aufmerksam. Dort wurde ein Jenaer Student ein Jahr lang in U-Haft behalten und schliesslich ua. wegen Landfriedensbruch verurteilt. Ein anderer Fall erzählt von einer Feier zwischen Rapid und Nürnberger Fans, in die plötzlich die Polizei stürmt. Es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und später zu Verurteilungen, wegen Landfriedensbruch.

Ein anderer Fall in der Schweiz: In Winterthur gab es eine Tanzdemo. Ein 35-jähriger Mann trank in der Nähe ein Bier, ging um 22 Uhr nachhause. Später wurde er wegen  Landfriedensbruch vorgeladen. Das zeigt, wie schwammig dieser Straftatsbestand ist.

Der Passus mit dem Landfriedensbruch gibt der Polizei quasi einen Blankocheck. Theoretisch können sie zum Beispiel fast jedeN aktiven Fussballfan festnehmen.


Mittwoch, 1. April 2015

Meine Kandidatur in der "Wiler Zeitung"

Die Wiler Zeitung berichtet über meine Kandidatur, die sie in der gestrigen Ausgabe unterschlagen hatte, als es um junge Kandidaturen im Einzugsgebiet der Zeitung ging.

Der Zeitungsartikel aussen rechts, das bin ich :)
Unter dem Titel "Cappelli und Leutenegger kandidieren", werden die Kandidaturen von mir und meiner sehr geschätzten Kollegin Seraina Cappelli erwähnt.

Donnerstag, 26. März 2015

Antwort auf einen Leserbrief zum Thema Israel

Der Leserbrief in der Wiler Zeitung (=Regionalausgabe des St.Galler Tagblatt) vom 26. März 2015, S. 23. (Wohnadresse unkenntlich gemacht.)
Worum es geht: In der Wiler Zeitung wurde ein Leserbrief zur Rede von Benjamin Netanjahu abgedruckt. Der Leserbrief warf den USA vor, dass sie von Tel Aviv (richtig wäre Jerusalem gewesen!) regiert werden. Hier nun meine Antwort.

Meine Antwort: Dass im US-Kongress Regierungsoberhäupter Reden halten ist völlig normal. Denken wir an den Auftritt von Angela Merkel, die wie Netanjahu mit zahlreichen Standing Ovations bedacht wurde. Wenn Israel aber seine Interessen mitteilt, ist es plötzlich ein Problem. Warum bloss? Gleichzeitig stelle ich fest: Für den jüdischen Staat stellt das antisemitische Regime in Iran eine massive Bedrohung dar. Netanjahus Warnungen sind angebracht.

Mittwoch, 25. März 2015

JSVP und die nationalistischen Mythen

Winkelried“ von Konrad Grob (1828–1904); upload by Adrian Michael - Sempach. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.
Wir leben in einer Zeit, wo die Nation immer mehr an Bedeutung verliert. Und das ist auch gut so. Die Menschen bemerken, welchen Schäden solche kollektivischen Ideen angerichtet haben und anrichten. In Deutschland gibt es wieder (wie in den 1990er-Jahren ganz massiv) Brandanschläge. Und wer jetzt kommt: "Ach, das ist Deutschland, in der Schweiz passiert so etwas nicht!" Auch in der Schweiz gibt es Brandanschläge auf Asylunterkünfte. Der letzte am 20. Januar in Dietikon. 20 Flüchtlinge aus Eritrea mussten evakuiert werden.

In dieser Zeit möchte gerade die JSVP das patriotische Gefühl in SekundarschülerInnen wecken. Sie gibt dazu eine Broschüre mit dem Titel "Geschichte im Fokus" heraus. Der erste Teil (um Himmels willen es sind noch weitere geplant) trägt den Titel "Die Schlacht bei Sempach – Grundstein einer freien Eidgenossenschaft".

Die Jungpartei schreibt:
 Die Bedeutung und Folgen gewichtiger Schlachten der Eidgenossen wie Morgarten, Sempach oder Marignano kennt man häufig nicht einmal, was ja kein Wunder ist. Denn: Sie werden an Schulen meist nur am Rande behandelt. Von unseren Gründervätern mit Schweiss und Blut erkämpfte Werte wie das Streben nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, die Neutralität oder der Föderalismus werden im heutigen Bildungsmainstream entweder belächelt, relativiert, verschmäht oder gar geleugnet. Die relevanten – aber eben im Allgemeinen als positiv bewerteten – Folgen einer Schlacht bei Marignano zu thematisieren, könnte ja schliesslich patriotische Sichtweisen beflügeln. Ein Grauen, welches die links-ideologische Bildungs-Schickeria bei jeder Gelegenheit tunlichst zu vermeiden versucht. (Quelle)

Weiter:
 Der Trend hin zu einer kampagnenartig angelegten Geschichtsverzerrung beschränkt sich allerdings nicht nur auf Entwicklungen und Wendungen in der alten Eidgenossenschaft, sondern zieht sich weiter bis in die Gegenwart. Beispielsweise zur Rolle der Schweiz im 2. Weltkrieg vermitteln die gängigen Lehrbücher den Eindruck, wir Schweizer seien doch mehrheitlich Nazi-Kollaborateure gewesen oder hätten zumindest „Dreck am Stecken“ gehabt – der in Schulen zum „Standardwerk“ stilisierte, umstrittene Bergier-Bericht lässt grüssen. Durchs Band hinweg werden im Schweizer Geschichtsunterricht hauptsächlich negative Aspekte wie die marginale Verstrickung von Schweizern in den Sklavenhandel oder die nachrichtenlosen Vermögen beleuchtet, während die grundlegende Wissensbildung zu den Anfängen unserer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung im Nachgang zur Gründung des Bundesstaates 1848 vernachlässigt wird. (Quelle)
  • Gemäss der JSVP werde die Geschichte verzerrt. Was macht denn jetzt die JSVP mit ihrer Schriftenreihe? Hat sie "die" Wahrheit gefunden? 
  • Patriotismus werde verhindert. Was ist den an Patriotismus so toll, dass er unbedingt gefördert werden muss? Patriotismus führt letztlich zur Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Andersartigkeit.
  • Bergier-Bericht sei umstritten. Stimmt schlichtweg nicht, dass der Bericht derart bestritten ist. Die einzigen KritikerInnen die mir spontan einfallen sind Christoph Blocher (und die anderen SVP-VertreterInnen dieser Position) und Stephan Halbrook
  • Die "ach so saubere" Schweiz. Neben der nachrichtenlosen Vermögen, dem Goldhandel und die Sklaverei, in der die Schweizer involviert waren, gibt es andere dunkle Kapitel zur Schweiz, die nie besprochen wurden. So zum Beispiel der massive Antisemitismus (auch zum Beispiel von christlicher Seite) und die Verfolgung der Jenischen. Niemals wurde in der Schule darüber gesprochen, was den Fahrenden angetan wurde.
  • Wissensbildung unserer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Ich meine man kann ja wirtschaftsliberal sein, bin ich ja tendenziell auch. Aber es darf doch nicht sein, dass diese "freiheitliche Ordnung" zu einem Dogma wird. Und hier scheint uns dies zu drohen.
  • Zum eigentlichen Heftchen. Was hat diese "Eidgenossenschaft" bei der Sempachschlacht mit der heutigen Schweiz zu tun? Ich meine zu diesem Zeitpunkt kämpften gerade einmal Uri, Schwyz und Unterwalden (und der zugewandte Ort Gersau) mit. Ich indentifiziere mich eigentlich herzlich wenig mit einem Bauernbündnis aus dem 14. Jahrhundert.
Es passt in das Bild, dass ich von Anian Liebrand habe. In einem Vice-Artikel bezeichnete er die offizielle Erklärung zu 9/11 als "nicht wasserdicht", lobte Jürgen Elsässer und bezeichnete den Holocaustgedenktag als "Schuldeinredungsprogramm" und sagte über die, bei VerschwörungsideologInnen sehr "beliebte", Bilderberger Konferenz: "Es ist erwiesen, dass die Bilderberger-Konferenz auf ein Europa ohne Nationalstaaten hinarbeitet. Das geht gegen unsere Parteiinteressen." Kein Wunder sagt der SP-Nationalrat Aebischer über Liebrand im Bezug auf "Geschichte im Fokus": "Überall sieht er [Liebrand] immer linke Verschwörungen." Durchaus kann man PatriotIn sein. Aber speziell fördern sollte man diese Irrationalität nicht auch noch.