Sonntag, 21. Dezember 2014

Review: "Men, Women and Children" (2014, deutsch: "#Zeitgeist")

Der Film fängt nach dem Epilog mit der Raumfähre Yoyager sehr skurill an. Adam Sandler versucht sich auf eine Porno-Seite einzuloggen, aber sein Computer ist nun nutzlos geworden durch die Massen an Malware. Er überlegt dann kurz ob er mit seiner Fantasie masturbieren soll, entschliesst sich aber schliesslich den Computer seines Sohnes zu verwenden. All dies erklärt eine Stimme aus dem Off. Wunderbar!



 Im Film scheinen alle irgendwie Probleme im Zusammenhang mit Computern oder dem Internet zu haben. Da haben wir einen, der mit dem Football-Spielen aufgehört hat und lieber Guild Wars spielt. Das eine Mädchen, das sich heimlich auf magersüchtigen Websites herumtreibt, nur um einem Jungen zu gefallen, der sie wie Dreck behandelt. Die Mutter, die den Computer, den Facebookaccount, das Handy, den Standort und alle Nachrichten ihrer Tochter analysiert. Der eine Football-Spieler, der sich gerne seltsame Pornos anschaut, und er dann sonst keinen mehr hochkriegt, als es soweit ist. Oder die Cheerleaderin, die anzügliche Fotos von sich ins Netz stellt. Und dann noch das Ehepaar, das sich – ohne es vom jeweils anderen zu wissen – übers Internet betrügt.

Dieses Internet scheint ja total böse zu sein. Das war in meinen Augen die Botschaft am Beginn des Filmes. Diese Botschaft ändert sich aber im Verlauf des Filmes. Eigentlich handelt es sich beim Internet einfach um eine andere Möglichkeit schlussendlich die gleichen Probleme zu haben wie früher. Das eine Mädchen hat falsche Vorstellungen von ihrem Körper oder dem Typen dem sie nachläuft, wahrscheinlich auch ohne Computer. Der andere Junge hätte wohl auch ohne Internet und Guild Wars mit dem Football aufgehört, die besorgte Mutter hätte ihre Tochter wohl anders kontrolliert. Der Football-Spieler wäre wohl auch ohne Internet auf seine seltsame Neigung gekommen und das Ehepaar hätte sich wohl auch ohne Internet betrogen. Letztlich hätte sich auch die Cheerleaderin völlig in falschen Vorstellungen verannt, selbst wenn es kein Internet gegeben hätte.

Ein Küsschen für den Guild Wars-Suchti :)
Diese Idee scheint mir ausgewogen und realistisch zu sein. Schlussendlich hätte ich nicht gedacht, dass ein Film, der mit einem masturbierenden Adam Sandler beginnt, derart romantisch (fast zu romantisch und kitschig offen gestanden) enden könnte.

7/10

Samstag, 20. Dezember 2014

Review: "The Skeleton Twins"



Milo (gespielt von Bill Hader), dessen Beziehung gerade vorbei ging, möchte sich umbringen. Da er aber seine Musik so laut stellt, beschwert sich der Nachbar beim Verwalter und so wird Milo gefunden und gerettet. Just im Gleichen Moment möchte sich Maggie (Kristen Wiig) ebenfalls töten. Gerade in diesem Moment klingelt das Telefon, ihr Zwillingsbruder, mit dem sie seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte, liege im Spital. Maggie lädt Milo also zu sich nachhause ein, nachdem er das Spital verlassen konnte. Und so beginnt der Film.

"When do the boys show up?" - "It's dyke-night, sweetie." - "It's what?!" - "Dyke --- night!"
Als ich hörte, dass bald ein Film mit den beiden rauskommen sollte, freute ich mich als grosser SNL-Fan. Die zwei harmonierten in der Sendung immer sehr gut miteinander. Davon ist aber in diesem Film grössenteils nichts zu spüren. Und gerade das hat mich persönlich massiv enttäuscht. Auch weil die veröffentlichten Outtakes auf jede Menge lustiger Szenen schliessen liessen und es dann im Endeffekt eher dürr aussah.

Die Story finde ich jetzt auch nicht unglaublich innovativ oder speziell. Ich habe keine Ahnung, weshalb der Film beim Sundance Festival einen Drehbuchpreis gewonnen hat. Offenbar verschenkt man die Dinger nun dort.

5/10

Freitag, 19. Dezember 2014

Billag-Initiative als Chance für die SRG?

Momentan wird wieder für eine Initiative gesammelt, welche die Abschaffung der Billag zum Ziel hat. Meine Gedanken dazu.

Die SRG hat m.E. die Aufgabe Informationen zu liefern, die an sich niemals finanziell rendieren würden (über Werbung etc.) Jetzt ist es aber seit Jahren so, dass zum Beispiel das Schweizer Fernsehen sehr viele Sendungen bringen (Casting-Shows, Schlager-Shows) die ohne Probleme ohne Gebührenabgaben finanziert werden können.

Ich glaube, dass das SRF Sendungen bringen muss, die zum Beispiel RTL oder ProSieben nicht bringen können. Casting-Shows gibt es bei den Privatsendern schon mehr als genug, da muss nicht noch das SRF einspringen.

Mein Vorschlag: Die SRG muss sich entscheiden. Entweder man nimmt die Gebührengelder und verzichtet auf die Werbung, oder man entscheidet sich für die Werbung und man kann dann aber keine Gebührengelder nehmen.


Was für einen Effekt hätte das? Das SRF hätte zum Beispiel kein Interesse mehr daran möglichst publikumswirksames Programm zu machen mit Casting-Shows oder unsäglichen Sendungen wie "die besten Schweizer" zu machen. Das heisst nicht, dass sich das SRF in ein langweiliges Intellektuellen-Programm entwickeln sollte. Die SRG sollte auch auf die Einschaltquoten schauen, gleichzeitig und primär aber auf die Qualität des Programms.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Rezension: Gary L. Francione: "Introduction to Animal Rights - Your Child or the Dog?"

Gary L. Francione ist Rechts-Professor, hat aber auch Philosophie studiert. Seine Arbeiten zu Tierrechten sind daher sehr interessant mit diesem Hintergrund.

Francione gilt als radikaler Kritiker des rechtlichen Status nicht-menschlicher Tiere. Er vertritt eine Rechte-Theorie angelehnt an Tom Reagan. Francione hält fest: Nicht-menschliche Tiere* können Eigentum sein. Das ist die Francione die Basis für das Leid, dass "Nutztieren" überall angetan wird. Er bezeichnet es als schizophren, dass Tierschutzgesetze Tiere vor unnötigem Leid schützen will, aber die Nutztierhaltung entschuldigt, gerade weil sie Eigentum sind.

Im Artikel 3 des (schweizerischen) Tierschutzgesetzes heisst es im Abschnitt a: "Die Würde des Tieres wird missachtet, wenn eine Belastung des Tieres nicht durch überwiegende Interessen gerechtfertigt werden kann. Eine Belastung liegt vor, wenn dem Tier insbesondere Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden, es in Angst versetzt oder erniedrigt wird, wenn tief greifend in sein Erscheinungsbild oder seine Fähigkeiten eingegriffen oder es übermässig instrumentalisiert wird[.]" Eigentlich eine Feststellung die ich so zu 100% unterschreiben würde, bis auf die Formulierung ganz am Schluss mit der übertriebenen Instrumentalisierung.

Eine ähnliche Formulierung findet sich in vielen anderen Tierschutzgesetzen auf der Welt, schreibt Francione.

Francione arbeitet heraus, wie sich das Denken über Tiere entwickelt hat. Er stellt fest, dass Descartes einer der wenigen Denker der Neuzeit war, der annahm, dass nicht-menschliche Tiere nicht empfindsam sind. Kant, Locke und so weiter waren alle der Überzeugung, dass Tiere tatsächlich empfindsam und ähnlich den Menschen waren. Sie waren aber nicht der Überzeugung, dass Menschen Verpflichtung gegenüber "Tieren" haben würden. (Das heisst jetzt nicht, dass Menschen Tieren alles antun dürfen.) Das änderte sich erst mit Bentham, der sich für tierliche Interessen stark gemacht hat. (Trotz dem grossen Fortschritt den Bentham zur Diskussion gebracht hat, war er überzeugter Fleischkonsument. Francione kritisiert diese Zwiegespaltenheit in Kapitel sechs: "Having Our Cow and Eating Her Too: Bentham's Mistake". Dazu später mehr.)

Francione zählt alle Arten der Tiernutzung auf. Wer schon viele Bücher zum Thema gelesen hat, wird einige Wiederholungen finden, aber auch viele weitere interessante Bereiche, an die man nicht gedacht hat. So berichtet Francione, wie das Geschäft mit Rennpferden, Rennhunden oder sogenanntem "canned hunting" (also eingefangene oder gar gezüchtete Tiere, die gezielt zur Unterhaltung abgeschossen werden) funktioniert. Einen solchen Bericht habe ich bisher noch nie sonst gelesen. Insofern hat sich die Lektüre dieses Kapitels gelohnt.

Lohnenswert ist auch der lange, ausführliche und ausgeklügelte Abschnitt über Tierversuchen. Francione zählt Probleme mit Tierversuchen auf. Viele Erkenntnisse aus Tierversuche sind nicht anwendbar auf den Menschen und somit vergebens. Ausserdem werden seit Jahren HIV- und AIDS-Tierversuche gemacht, die enorme Kosten verursachen, die man geschickter in Prävention stecken müsste. Tierversuche sind nicht immer die effektivste Art eine Krankheit zu bekämpfen, nur schon rein finanziell gesehen. Tierversuche führen manchmal auch zu völlig falschen und gar gefährlichen Ergebnissen. So dachte man lange wegen infiszierten Tierversuchs-Affen, dass Polio eine Krankheit nur eine Nervensystem-Erkrankung ist und man daher die Möglichkeit einer Polioimpfung jahrelang übersah, mit unglaublichen Folgen. Ausserdem sind die meisten Tierversuche unglaublich trivial und "unnötig". Unnötig deswegen weil zum Beispiel immer neue Produkte getestet werden müssen oder sich Forschende Fragen stellen, die zwar "nice to know" sind, aber nicht als Rechtfertigung für das enorme Leid ausreichen, dass den Tieren angetan wird. So an der Universität von Wisconsin Kätzchen nach der Geburt direkt die Augen zugenäht, damit man erforschen konnte, wie sich darauf das Hirn entwickelt.

Francione 2010 (Foto von Saibo nach CC 3.0, Quelle)
Francione möchte den Begriff "Person" auch auf nicht-menschliche Tiere übertragen und zwar grundsätzlich. Zum Beispiel Peter Singer wäre mit dieser Begriffsverwendung wohl nicht zufrieden. Für Singer sind Personen  Lebewesen die neben Empfindungsfähigkeit auch eine Vorstellung vom "ich" und Vergangenheit und Zukunft haben. (Viele Menschen sind laut Singers Definition ergo "Personen", aber nicht alle. Bei den nicht-menschlichen Tieren, fallen einzelne Lebewesen darunter, so zum Beispiel gewisse Menschenaffen.) Genau diese Unterscheidung verwirft Francione. Für ihn zählt nur die Empfindungsfähigkeit. Das heisst aber nicht, dass Tiere ein Wahlrecht haben. Es bedeutet auch nicht, schreibt Francione, dass Tiere ein absolutes Recht davor haben vor Leid geschützt zu werden, wenn Wildtiere von anderen Wildtieren angegriffen werden. Aber die Nutzung von Tieren sei ausgeschlossen, weil die Benutzung von Tieren impliziert, dass sie keinen moralischen Status haben.

In Kapitel fünf schreibt der Autor über die Geschichte der Philosophie des Geistes von nicht-menschlichen Tieren. Er beschreibt die Bekannte Haltung von Descartes, dass Tiere nur Maschinen sind und kein Bewusstsein haben, als auch biblische, christliche Haltung zum tierlichen Status. Interessant sind auch die Ausführungen zum Denken von Marx.Gemäss Marx ist es ein typisches menschliches Charakteristikum, dass die Umwelt von Menschen nicht nur aus Nutzen verändern, wie das zum Beispiel ein Vogel macht, wenn er ein Nest baut. Tiere sind also eine Stufe tiefer als Menschen. (Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Gedanken von Marx den Francione wiedergibt nicht ganz fassen kann.)

In Kapitel sechs kritisiert Francione die Haltung von Bentham. Das grösste Problem ist, aus der Sicht von Francione, dass Bentham die "Rechts-Idee" ablehnt. Jede Haltung, die tierliche Interessen ernsthaft behandeln will, und gleichzeitig Rechte ablehnt, ist, gemäss dem Autor, zum Scheitern verurteilt. So auch die "Ecofeminists", die Rechte als etwas patriachales ablehnen und lieber eine Ethik propagieren, die auf "care" basiert propagieren. Francione schreibt, dass es unmöglich sei zum Beispiel eine Vergewaltigung mit dieser "Careethik" abzulehnen.

Francione unterscheidet zwei Arten von Utilitarismus. Aktutilitarismus, welcher jede Handlung und seine jeweilige Konsequenzen anschaut und Regelutilitarismus, welcher überprüft, welche Regel am meisten Glück und am wenigsten Leid produziert. Bentham ist normalerweise ein Aktutilitarist, schreibt Francione, aber wenn es um (menschliche!) Sklaverei geht ist er ein Regelutilitarist, welcher Sklaverei prinzipiell verbietet. Aus der francionischen Sicht drängt sich natürlich hier die Frage auf, warum nicht prinzipiell die Tiernutzung untersagt mit einer Regel. Klar ist, dass Francione mit Bentham und "seinem geistigen Nachfolger Peter Singer" (Zitat Francione) nicht einverstanden ist.

In einem letzten Kapitel stellt sich Francione der Frage im Untertitel des Buches. "Your Child or the Dog?" Soll man aus einem brennenden Haus, wenn man nur jemanden retten kann, sein Kind oder seinen Hund retten. Für Francione ist klar, dass man immer sein Kind retten wird und das auch moralisch auch akzeptabel ist. Aber bei Tierversuchen handelt sich eben nicht um ein solches "brennendes Haus"-Szenario.

Hier setzt meine Kritik an. Francione begründet, dass wir keine Tierversuche machen dürfen, weil es auch Menschen gibt, die geistig auf einer gleichen Stufe sind, wie die Versuchtstiere. Diese Menschen würde man nicht benutzen. Ich muss ehrlich sagen, dass Francione hier die utilitaristische Kritik vergessen hat. Als Utilitarist finde ich, dass wenn man zum Beispiel Malaria komplett ausrotten könnte mit einem Versuch an einem Lebewesen (vorrausgesetzt, das wäre die einzige Möglichkeit!), dann würde ich dieses Experiment sogar bei einem "normalen" (d.h. geistig-"nichtbehinderten" Menschen) durchführen. Das Problem ist ja in der Praxis, dass es solche drastische Fälle nicht gibt. (Eine Garantie, dass ein Experiment, eine quasi Folterung, zu diesem Ziel führt gibt es sowieso nie!) Und es praktisch immer Alternativen gibt. In den wenigen Fällen bin ich einverstanden, dass man nicht-menschliche Tiere einsetzt, wenn man auch geistig-eingeschränkte Menschen einsetzt (oder zumindest würde. Ich glaube dieser Fall würde äusserst selten (oder gar nie) eintreten.

Die Ausführungen zum juristischen Status von Tieren sind allerdings sehr aufschlussreich. Diese Überlegungen muss die Tierrechtsbewegung definitiv ernst nehmen.

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*Ich schreibe manchmal "nicht-menschliche Tiere" oder nur "Tiere". Menschen sind auch bei letzterem nicht eingeschlossen, obwohl sie ja auch Tiere sind. Entschuldigt diese mangelhafte begriffliche Arbeit.

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Review: "Chef (2014)"


Jon Favreau wurde ursprünglich mit kleinen und guten Filmen wie Swingers bekannt. Mittlerweile hat er in einigen grossen Filmen mitgespielt und gleich auch die Regie übernommen. So zum Beispiel Iron Man. Ich habe mich gefragt, was Iron Man und Swingers gemein haben. Ich finde keine Gemeinsamkeit.

Nun hat sich Favreau offensichtlich dazu entschlossen wieder einen kleinen Film zu machen. Aber er konnte es irgendwie doch nicht lassen. Der Film ist mit einigen Stars versehen: Dustin Hoffman, Scarlett Johanson, Robert Downey Jr., John Leguizamo oder Sofia Vergara. Der Film wirkt also alles andere als klein und "indie".

Nun zum Inhalt. Es geht um den Koch Carl Casper (Jon Favreau) ein geschiedener Vater, der komplett durchdreht, als ein Restauranttester in kritisiert. Jon verlässt seinen Job und beginnt mit einem Fastfood-Wagen kubanische Sandwiches und allerlei zu verkaufen. Sein Sohn Percy und sein Arbeitskollege Martin (John Leguizamo) helfen ihm dabei.

Es ist sowohl für Favreau als Künstler als auch für die Person Carl Casper eine Rückkehr zu den Wurzeln. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Jon Favreau und nicht Carl Casper spricht. Ein Beispiel ist die Szene, als er seinen Sohn zusammenstaucht, weil er ein schlechtes Sandwich verkaufen will. (Zu sehen auch kurz im Trailer: "Touching people's lifes!") In diesem Moment merkt man, wie sehr Favreau von der Leidenschaft angetrieben ist. Es macht ihn total glücklich, wenn die Leute von seinen Produkten begeistert sind. Sowohl als Regiseur, Schauspieler und Drehbuchautor, als auch als fiktiver Koch. Grossartig!

Etwas seltsam durchaus.
Sofia Vergara wirkt als Mutter stellenweise etwas hölzern, ist aber ansonsten eine gute Ergänzung. Emjay Anthony, der den Sohn Percy spielt, macht eine gute Figur. Er spielt den frühpupertären Jungen sehr überzeugend.

Übrigens find ich es lustig, wie sie Twitter eingebaut haben.

8/10

Dienstag, 16. Dezember 2014

Review: "The Inbetweeners 2"


Die vier Jungs sind zurück. Nach ihrer britischen TV-Serie und einem guten Kinofilm versuchen sie es nun in einem zweiten abendfüllenden Film.

The Inbetweeners 2 dreht sich, wie bereits in der Serie und dem Film zuvor um die vier Jungs Will (Simon Bird), Jay (James Buckley), Neil (Blake Harrison) und Simon (Joe Thomas). Nach ihrem Schulabschluss und ihren anschliessenden Ferien auf Mykonos, studieren drei von ihnen, während Jay in Australien arbeitet und nach eigenen Aussagen unglaublich gut bei den australischen Frauen ankommt und vergessen hat, dass seine Ex-Freundin Jane (Lydia Rose Bewley) mit ihm Schluss gemacht hat. Jeder der sich mit der Reihe auskennt, weiss, dass Jay es meistens mit seiner Fantasie sehr weit treibt. So auch hier. Er arbeitet auf dem Klo in einem Club in Sydney. Später gesteht er, dass er in Australien ist, gerade weil er wieder etwas von seiner Ex-Freundin Jane will.

Die vier Jungs, gestrandet im Outback.


 Mir hat der erste Film sehr gut gefallen, daher habe ich nicht gezögert, den zweiten Film auch anzuschauen. Ich wurde etwas enttäuscht. In diesem Film fliegt Will der Kot wortwörtlich nur so um die Ohren. Es ist m.E. dasselbe, was ich bereits bei Kick-Ass 2 bemerkt habe. Diese verfluchte Konzentration auf Kotze und Exkrementen. Solche Dinge sind bei Cartoons, wie zum Beispiel Family Guy irgendwie noch ertragbar, in Live-Action Spielfilmen oder Serien aber nicht. Da wirkt es nur billig, unreif und widerlich. Ansonsten ist die Geschichte in Ordnung, es gibt neue lustige Charaktere, wie der australische Onkel und gute Gags. Aber eben.

Wahrscheinlich werden wir die Charaktere nicht noch einmal sehen.

6/10

Montag, 15. Dezember 2014

Review: "This Is Where I Leave You"


Corey Stoll, Tina Fey, Jason Bateman, Jane Fonda und Rose Byrne alle in einem Film. Tönt nach einem Film, der die Zuschauer ins Kino locken will, dann aber wahnsinnig enttäuscht. Nicht bei diesem Film.

Der Vater der Familie Altman ist gestorben. Diese Nachricht erreicht Judd Altman (Jason Bateman) gerade in einer Lage, die für ihn alles andere als gut ist. Er hat seine Frau inflagranti mit seinem Chef erwischt. Das heisst, er steht nun ohne Job und ohne Frau da. Und es wird noch schlimmer.

Aber auch seinen vier Geschwistern Paul (Corey Stoll), der es nicht schafft, Kinder mit seiner Frau Annie (Kathryn Hahn) zu bekommen. Ausserdem belastet ihn auch das frühere Verhältnis zwischen Annie und seinem Bruder Judd.

Philip der kleine Bruder ist immer noch nicht erwachsen geworden, gemäss den anderen Geschwistern. Er hat eine neue Beziehung mit einer deutlich älteren Frau begonnen. Aber offensichtlich ist es weder für ihn, noch für seine Partnerin die richtige Idee.

Was genau Wendy Altmans (Tina Fey) Problem ist, habe ich nicht ganz verstanden, selbst nach einem zweiten Anschauen nicht. Jedenfalls gibt es Spannungen mit ihrem Partner Barry. Aber scheinbar ist Wendy immer noch in den Jungen von nebenan verliebt.

Und dann wäre da noch die Mutter Hilary Altman. Ihr Problem ist etwas komplexer, als man im ersten Moment denken könnte. Ihr Mann ist verstorben, aber da ist noch mehr. Was das ist, stellt sich erst am Ende des Filmes heraus.

Jedenfalls landet der Rest der Familie zuhause mit all ihren Problemen und versammeln sich zum traditionellen jüdischen Trauerzyklus. Die Kinder sind erst verwundert, dass es der Wunsch ihres Vaters war ein solches Prozedere durchzuführen, war er doch ein Atheist.

Ben Schwartz als Rabbi, seltsam und lustig
Das Casting ist sehr gut, wie bereits am Anfang des Filmes erwähnt. Die Schauspieler spielen ihre Rollen auch sehr gut. Herrlich ist auch Ben Schwartz als Rabbi. So etwas von seltsam und lustig.
Der Film ist grundsätzlich eher deprimierend, mit einer leichten Note Zuversicht. Gags gibt es so gut wie keine, es handelt sich nicht um eine Klamauk-Komödie, wie man sie sonst von Jason Bateman erwarten würde. Gleichzeitig wartete ich immer darauf, dass es im Film zu einem finalen Knall kommt. Kam es aber nie. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist. Beispielsweise beim Film Crazy, Stupid Love gibt es eine Szene, wo richtig die Fetzen fliegen. Ich meine die Szene, als die Männer im Garten alle aufeinander losgehen, nachdem sie reagieren, wer von wem etwas wollte und hat. Solche Szenen gibt es in dieser Art bei This Is Where I Leave You nicht.

Die Frage ist nun, was ich aus diesem Film mitnehme. Unterhaltung eigentlich nicht besonders. Interessante Gedankengänge auch nicht. Eine schlau geschriebene Geschichte, die zum Beispiel zu einem gemeinsamen Punkt hinführt (wie bei Crazy, Stupid Love) eigentlich auch nicht. Eine gute Atmosphäre bietet der Film auf jeden Fall, zusammen mit den guten Charakteren. Am Schluss bin ich einfach nicht vollständig zufrieden. Dennoch ist This Is Where I Leave You ein solider, ja sogar guter Film.

7/10

Samstag, 6. Dezember 2014

Personenscanner mit Personalausweis im Kanton SG?


Zur Illustration: So sieht ein Personenscanner aus
Der Eschenbacher Kantonsrat Cornel Aerne (CVP) hat eine Interpellation (51.14.52) eingereicht. Sie trägt den Titel "Optimierung von Sicherheitsvorkehrungen bei Sportveranstaltungen durch Einsatz von technischen Massnahmen (Identitätsfeststellung der Stadionbesucher)".

Im Klartext bedeutet das, dass Personenscanner, wie zum Beispiel in Zug, eingeführt werden. Das heisst, dass man als Fussballfan immer einen Ausweis dabei haben muss und sich beim Eintritt diesen einlesen und sich fotografieren lassen muss.

Was ist das Ziel dieser Massnahme? Aerne wird dazu in seiner Interpellation deutlich:
Zwischenzeitlich hat sich die Anzahl der auswärtigen Fans drastisch reduziert. [Anmerkung: Er spricht von den Folgen im Kanton Zug.] Die Reduktion der auswärtigen, oftmals gewaltbereiten Fans führte wiederum dazu, dass das Polizeiaufgebot fast vollständig zurückgefahren werden konnte. Die personellen Ressourcen und somit die Sicherheitskosten der Polizei konnten nach der Installation von Personenscannern im Stadion massiv gesenkt werden.
Der Schluss geht also so: Indem wir völlig übertriebene Massnahmen ergreifen, kommen keine Gästefans mehr (O-Ton Aerne: "die gewaltbereiten, angeblichen Fans"), womit man die Polizeieinsätze an Sportanlässen faktisch streichen kann und damit wird dann Geld gespart.

Die Frage, die ich mir stelle, ist ob Geldsparen das einzige Ziel sein kann. Kann es sein, dass wir Hunderte von Menschen wie Schwerkriminelle behandeln? Gerade jetzt, wo man in St. Gallen mit einer lockereren Gangart relativ gut fährt?

Das Ziel ist nicht die Lösung von tatsächlichen Problemen, wie zum Beispiel Gewalt und schweren Sachbeschädigungen, sondern einfach die gezielte Vergraulung der Gästefans, wie Aerne auch offen zugibt. In keinem Punkt spricht Aerne davon, was "Sicherheit" eigentlich bedeutet, und vor was Familien in Stadien Angst haben müssen. Es ist mir kein Fall bekannt, in dem eine Familie angegriffen wurde. Es wieder ein Beispiel dafür, wie sich PolitikerInnen im Bereich Sicherheit bei Sportanlässen profilieren möchten, mit Vorschlägen, die völlig untauglich sind.

Interessant ist auch noch die Erkenntnis, dass Aerne lange Polizeibeamter und jetzt Kriminaltechniker ist.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Was sind die Abstimmungsparolen der obskuren Kleinparteien?

Ich habe hier einmal ein paar Kleinparteien und ihre Abstimmungsparolen herausgesucht. Zwei Kriterien gab es für die Aufnahme
  • Keinen Sitz in der Bundesversammlung
  • Müssen Parolen veröffentlicht haben
Zum Vergrössern draufklicken!

AL: Alternative Linke
KVP: Katholische Volkspartei
IP:Integrale Politik (Vertritt integrale Ideologie)
PdA: Partei der Arbeit (Linksradikale Partei)
PNOS: Partei National Orientierter Schweizer (Rechtsextreme Partei)
PPS: Piratenpartei
SD: Schweizer Demokraten (Rechtspopulistische Partei)
up!: Unabhängigkeitspartei (Libertäre Partei)