Dienstag, 25. November 2014

Tierhaltung: Denkfehler des Konsumpatriotismus



Bild untersteht CC0 Public Domain (Quelle)

„Wir haben das beste Tierschutzgesetz der Welt.“ Diesen Satz höre ich als jemand, der sich für Tiere einsetzt immer wieder. Die Leute scheinen davon tatsächlich überzeugt zu sein, dass die Schweiz für Tiere ein Paradis ist. Aber stimmt diese Aussage so? Kann man diese Aussage teilweise kritisieren?

Der Unterschied zwischen „besser“ und „gut“
Zuerst einmal ein paar grundsätzliche Überlegungen. Angenommen es ist tatsächlich so, dass wir in der Schweiz das beste Tierschutzgesetz der Welt haben. Heisst das, dass es den Tieren bei uns gut geht? Ich denke es ist ein Unterschied, ob man sagt, dass es den Tieren in der Schweiz „besser“ geht, als in anderen Ländern, als wenn man sagt, dass es den Tieren „gut“ geht. Es wäre doch vorstellbar, dass es den Tieren in den anderen Ländern sehr schlecht geht und in der Schweiz nur ein Müh besser, was sie gleichzeitig zu den Besten punkto Tierwohl machen würde.

Das beste Tierschutzgesetz – Wie misst man das?
Eine andere Frage: Wie stellt man fest, dass ein Land das beste Tierschutzgesetz der Welt hat? Geht man messen, wie es den Tieren geht? Schaut man wieviel Auslauf die Tiere haben oder wieviel Spielmöglichkeiten oder Futter? Ich denke es ist sehr schwierig, zu messen, welches Land die besten Gesetze zum Schützen von Tieren hat. Nur schon die Anforderungen sind in den jeweiligen Ländern verschieden.

„Das beste Tierschutzgesetz“ – sagen alle
Nun ist es interessant, dass man den Satz mit dem angeblich besten Tierschutzgesetz der Welt überall hört. Sogar in der Antithese des schweizerischen Tierschutzes Deutschland hört man ihn. Deutschland, wo der Kassensturz davor warnt, dass leichtsinnige SchweizerInnen „tierquälerisches“ Fleisch, aus der ach so schlimmen deutschen Tierhaltung kaufen. (Beispiele: [1], [2], [3])

Problem lösen, statt schön verpacken
Aber machen diese paar läppischen Quadratmeter und ein bisschen mehr Stroh für die Schweine wirklich einen so grossen Unterschied, wenn sie am Schluss nach einem Bruchteil ihres Lebens getötet werden? Ich denke wir sollten mit der Heuchelei aufhören und eingestehen, dass solche Verbesserungen zwar „besser“ sind, aber an der grundsätzlichen Problematik nichts ändern.

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