Mittwoch, 29. Mai 2013

Filme auf die ich mich freue #2


Stars, die ich auch noch gut finde, machen sich selber fertig. "Michael Cera, kein grosser Verlust." Ich finde schon. :-)
Das ist das Ende -> kommt im August 2013


Sicher interessant von der Story her, dass Jugendliche irgendwo einsteigen.
The Bling Ring -> kommt im August 2013


Mal schauen, was die Hochzeitschrasher dieses Mal so anstellen. "Machs mir mit deiner Faust!" - "Und einen kiffen?" Das wird sicherlich ganz okay.
Prakti.com -> kommt im September 2013

Donnerstag, 23. Mai 2013

Rezension: Jacob Burckhardt: Weltgeschichtliche Betrachtungen

Jacob Burckhardt scheint eine wichtige Persönlichkeit für die Schweiz gewesen zu sein, dachte ich mir, bevor ich mich mit ihm, seinem Leben und insbesondere mit seinem Buch "Weltgeschichtliche Betrachtungen" beschäftigt habe. Immerhin ist er auf der hundert-Franken-Note!
Zugegeben ich bin sehr enttäuscht. Das Buch hat viele Stellen drin, für die man heute wahrscheinlich öffentlich an den Pranger gestellt werden würde und zwar zurecht. Das Buch hat ein extrem negatives Menschenbild, wahrscheinlich auch von Nietzsche beeinflusst, mit  dem Burckhardt in Basel zu tun hatte. Der Islam wird als eine "elende" Religion beschrieben. Abgesehen von der sogenannten "europäischen Kultur" gibt es wohl nichts aus der Sicht von Burckhardt (was ich entschieden ablehnen muss, nach der Lektüre von Michael Mitterauers "Warum Europa?" in dem die asiatische, als auch die arabische und die chinesiche, aber auch die japanische Kultur herausgehoben werden, die es mit der europäischen Kultur stellenweise sicherlich mithalten können). Wenn ich andere Rezensionen lese, merke ich, dass ich nicht der einzige bin, der  ein bisschen schockiert ist, über die rassistischen Teile des Buches.
Das Buch stammt aus dem Nachlass von Burckhardt, basiert auf Vorlesungen (ähnlich wie bei Braudels Dynamik des Kapitalismus) und hätte eigentlich nicht veröffentlicht werden sollen.
Interessant sind auf jeden Fall Burckhardts Überlegungen zu den drei Potenzen, nämlich Staat, Religion und Kultur. Auch wenn es Burckhardt nicht explizit gesagt hat, schwebte mir während dem Lesen immer ein Dreieck vor dem inneren Auge, dessen drei Ecken sich alle gegenseitig beeinflussen. Heute ist der Bezug zwischen Kultur-Religion-Staat immer noch ein brandaktuelles Thema, man denke beispielsweise an die sogenannte "Islamisierungs-Debatte" in der Schweiz und der Minarett-Abstimmung oder die "Deutschland schafft sich ab"-Diskussion vor ein paar Jahren.Ob diese Dreipotenzentheorie noch zeitgemäss ist, muss man sich nicht fragen, aber ob sie noch zeitgemäss bleiben soll, ist eine andere Frage.

Sonntag, 5. Mai 2013

"100% Identität/0% Rassismus" - Die Identitäre Bewegung

Mich persönlich stört es immer, wenn man alte Dinge neu verpackt und dann als "neu" verkauft. So geschehen zum Beispiel bei den erzkonservativen Evangelikalen, die sich gerne "fresh" mit Anglizismen versehen. Hier wird es um die Identitäre Bewegung gehen, die das gleiche macht, einfach mit Rechtsextremismus.
Die Indentitäre Bewegung kommt ursprünglich aus Frankreich. Sie veranstalten Flash-Mobs und posten auf Facebook diverse fragwürdige Bilder ([1],[2],[3]).
Christof Schulze vom antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum sagte gegenüber dem Deutschlandfunk:
"Und ein inzwischen gar nicht mehr so neuer Trick in der extrem Rechten ist, das Wort Rasse zu ersetzen durch zum Beispiel Kultur, oder eben, das ist der neue Anschlag, durch das Wort 'Identität'. Was neu an den Identitären ist, ist die Verpackung. Dass die sich nicht scheuen, popkulturelle Bezüge herzustellen und die massiv einsetzen."
Das sollte auch uns Schweizern zumindest zum Nachdenken anregen. Bei der Diskussion um die Minarettsinitiative wurde immer wieder die "christliche Kultur" hervorgestrichen wurde, die wir angeblich in der Schweiz verteidigen müssen. Genau darauf zielt heute die "neue Rechte", wie ich sie jetzt einfach salopp und begriffstechnisch wohl falsch abzielt: Nicht mehr von Rassen sondern von "Kultur" oder hier eben von "Identität" zu sprechen die von einer "Verunreinigung" geschützt werden soll.
Man braucht Zitate von Goethe oder Nietzsche, von denen ich nicht glaube, dass sie einverstanden wären, dass man ihre Zitate für jeden Schwachsinn verwendet.
Ein Szenario, in dem in gewissen Gebieten Deutschlands eine »demokratische Mehrheit« von Muslimen die Scharia per Abstimmung einführt, ist keine reine Fiktion mehr. Damit hätte sich unsere Demokratie selbst abgeschafft! Es ist also ein urdemokratisches Anliegen, gegen die Zerrüttung unsere Gesellschaft durch Massenzuwanderung und Islamisierung vorzugehen und deren Ursachen zu bekämpfen. (Quelle)
Nein! Hilfe! Die Deutschen werden zahlenmässig überrannt! Die Demokratie zerstört sich selber! Gleichzeitig sollen wir aber keine Angst vor einer angeblichen brauen Gefahr haben:
Wir wollen aber, anders als die Berufsantifaschisten und Zivilinquisitoren, keinen lächerlichen Scheinkampf gegen eine imaginäre »braune Gefahr« kämpfen, die angeblich vom wirren Narrensaum dieser Gesellschaft ausgehen soll. (Quelle)
Ja, klar die NSU ist imaginär. Die verschiedenen gewaltbereiten Neonazis sind nur Einbildung. Is' klar, ne?
Ihr Ziel sei demokratisch. Nun ja. Für mich gibt es einen wichtigen Unterschied, ob man demokratische Mittel einsetzt oder was dann wirklich rauskommt. Ich stehe solchen Aussagen, wie:
Wir lehnen alle antidemokratischen Bestrebungen, jeden Totalitarismus, sei er nun religiös oder ideologisch ab. Damit distanzieren wir uns klar von der Ideologie des Nationalsozialismus, seinem Rassismus und seinem Antisemitismus und jeder der an seiner Rehabilitierung und an seiner Rechtfertigung arbeitet und sich nicht klar von ihm distanziert hat bei uns nichts verloren! (Quelle)
Sehr skeptisch gegenüber. Manchmal erinnern mich gewisse Argumentationen zu stark an Breivik. Zwar sind sie keine Neonazis, aber sehen sich als Kreuzritter auf einer Reconquista Europas.
Übrigens gibt es auch eine Facebookseite der Identitären Bewegung Schweiz. Dort ärgert man sich über Flyer der kriPo auf, die in der Uni Zürich rumfliegen. Ich bin auch nicht mit allem, was die kriPo so macht, aber unterstütze die Gruppe insofern, dass man sich kritisch mit der Politik auseinandersetzt, ohne Leute, wie zum Beispiel Asylanten ausgrenzt (zu sehen ebenfalls auf der Facebookseite) und ihre demokratischen Rechte ausübt.
Ich stehe der IB sehr skeptisch gegenüber. Ich finde, dass es einfach zu weit geht, wenn man der Uni einen Brief schreibt und nachfragt, ob die kriPo überhaupt Flyer auflegen darf in der Uni.